PARIS/LONDON (awp international) - Vor den Notenbanksitzungen in der Europäischen Union und den USA haben sich Europas wichtigste Aktienmärkte am Dienstag nur wenig bewegt. Der EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag 0,04 Prozent höher bei 4184 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um 0,03 Prozent auf 6945 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,34 Prozent zu auf 7256 Zähler.

Mit Spannung erwartet werden die Sitzungen der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. In den USA gerate Fed-Chef Jerome Powell wegen der zuletzt deutlich gestiegenen Inflation zunehmend unter Zugzwang, betonte Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG: "Für viele Marktteilnehmer könnte die US-Notenbank bereits morgen die Reduzierung der Anleihekäufe erhöhen." Die EZB dürfte solche geldpolitischen Massnahmen noch nicht ergreifen, glaubt Henke: "Dennoch könnte es für die Märkte äusserst interessant sein, wie die EZB die Inflation auf dem alten Kontinent einschätzt."

Im Fokus steht auch die Diskussion um die Anhebung der Schuldenobergrenze im US-Kongress an diesem Dienstag. Ein Misserfolg könnte die Märkte hart treffen, glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Aber auch das Thema Coronavirus bleibt nach dem ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante in Grossbritannien im Blick.

Aus Branchensicht waren europaweit Rohstoffwerte am meisten gefragt. Ihr Index, der Stoxx Europe 600 Basic Resources, gewann 1,1 Prozent, gefolgt vom Nahrungsmittel- und Getränke-Index mit plus 0,5 Prozent. Am unteren Ende standen die Branchen Media und Autos mit Verlusten von 0,6 beziehungsweise 0,5 Prozent.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien der BT Group mit einem Kursabschlag von 7,4 Prozent im Anlegerfokus. Das Telekom-Unternehmen Altice UK stockte seinen Anteil am britischen Telekommunikationskonzern von 12 auf nun 18 Prozent auf. Altice UK rückt damit zum grössten Aktionär des Unternehmens vor der Deutschen Telekom auf, die auf rund 12,1 Prozent kommt. Allerdings versicherte Altice UK, kein Angebot für eine Komplettübernahme vorlegen zu wollen.

Die Papiere von Vifor Pharma schnellten um 12,4 Prozent nach oben, nachdem das australische Biotech-Unternehmen CSL ein knapp elf Milliarden Franken schweres Übernahmeangebot unterbreitet hatte. CSL bezahle zu viel für Vifor, stellen Analysten fest. Gleichzeitig gebe es keine Stolpersteine für den Vollzug der Transaktion./edh/AWP/eas