PARIS/LONDON (awp international) - Die wichtigsten europäischen Indizes haben sich auch am Montag nur wenig bewegt. Nachdem die Anleger bereits am Freitag verhalten auf den recht robust ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Juni reagiert hatten, fehlten nun aus den USA die Impulse. Dort bleiben die Börsen zu Wochenbeginn wegen des Feiertages "Independence Day" geschlossen.

Der Leitindex EuroStoxx 50 gab bis zum späten Vormittag um 0,17 Prozent auf 4077,36 Punkte nach. Für den französischen Cac 40 ging es minimal auf 6550,00 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 aber profitierte von deutlichen Kursgewinnen bei den schwer gewichteten Rohstoffaktien und legte um 0,18 Prozent auf 7136,02 Punkte zu.

An der Spitze der europäischen Sektorübersicht zogen die Rohstoffwerte um 1,4 Prozent an. Ihnen kam ein kräftiger Preisanstieg bei Eisenerz zugute, nachdem einige Stahlunternehmen im Norden Chinas ihre Produktion laut dem Analysehaus SinoSteel Futures wieder etwas erhöht haben. Während der 100-Jahrfeier der Kommunistischen Partei hätten viele Unternehmen nur eingeschränkt Stahl produziert. Wenn jetzt wieder mehr Stahl hergestellt wird, wird auch mehr Eisenerz benötigt, was entsprechend den Preis treibt.

Klares Schlusslicht im EuroStoxx waren die Aktien von Prosus , die um 4,6 Prozent absackten und damit auf das Niveau von Oktober letzten Jahres zurückfielen. Die Papiere der niederländischen Internet-Holding litten unter einem Kursrutsch bei den Anteilsscheinen der Tech-Beteiligung Tencent . Tencent wiederum ist an dem Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing beteiligt, der kurz nach seinem starken Börsengang in New York ins Visier der Aufsicht geraten war.

Die Pekinger Cyberspace-Aufsichtsbehörde ordnete die Löschung der Didi-App aus chinesischen AppStores an. Bei einer Untersuchung seien "schwerwiegende Verstösse" bei der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten durch Didi festgestellt worden, hiess es.

In London schnellten die Anteilsscheine von Morrison um gut elf Prozent in die Höhe. Der Übernahmekampf um die britische Supermarktkette ging in eine neue Runde, nachdem nun die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management erklärt hatte, eine Offerte für den Einzelhändler zu erwägen./la/mis