PARIS/LONDON (awp international) - Europas Börsen haben am Freitagmittag auf der Stelle getreten. Die Erholung an den US-Märkte im Handelsverlauf am Donnerstag brachte keinen neuen Schwung. Auch zum Wochenschluss dominierten die Meldungen zur Ausbreitung des Coronavirus die Nachrichten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Donnerstagabend die Ausbreitung des Virus zu einer "gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,4 Prozent auf 3674,74 Punkte.

"Die Angst vor einer weltweiten Ausbreitung des chinesischen Coronavirus hat die Medien und die Finanzmärkte fest im Griff", stellte Volkswirt Stefan Bielmeier in einem Kommentar der DZ Bank fest. "Falls es zu einer ernsthaften Pandemie kommen sollte, wären die wirtschaftlichen Folgen sicherlich sehr einschneidend, da es den Hauptnerv der vernetzten globalen Wirtschaft treffen würde." Das Risiko derartiger Auswirkungen schätzt Bielmeier derzeit zwar als gering ein. Allerdings dürften sich die wirtschaftlichen Frühindikatoren in den kommenden Wochen verschlechtern.

Der französische Leitindex Cac 40 entwickelte sich ähnlich wie der Euro Stoxx 50 und notierte zuletzt 0,45 Prozent tiefer bei 5845,31 Punkten. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,68 Prozent auf 7331,69 Punkte nach unten.

Stärkster Sektor waren die Medienwerte. Das Schwergewicht Vivendi rückte dank einer positiven Analystenstimme um 0,4 Prozent vor. Im Bankensektor, der leicht nachgab, stachen spanische Werte positiv wie negativ hervor. Während die Aktien der CaixaBank um 1,9 Prozent vorrückten, brachen Banco de Sabadell um 10,7 Prozent ein. BBVA entwickelten sich mit minus 0,5 Prozent weniger spektakulär. Grund für die Kursausschläge waren die Quartalszahlen. CaixaBank hatten die Erwartungen übertroffen, der Verlust der Banco de Sabadell dagegen noch die pessimistischsten Erwartungen unterboten.

Die Aktien von Electrolux gerieten nach dem Bericht zum vierten Quartal ebenfalls unter Druck. Der schwedische Haushaltsgerätehersteller hatte zwar gute Zahlen vorgelegt, wie die Analysten der Citigroup anmerkten. Der Ausblick sei aber negativ gewesen./mf/fba