PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben zur Wochenmitte keine klare Richtung eingeschlagen. Begründet wurde die Passivität vieler Anleger mit durchwachsenen Unternehmenszahlen, den abgebrochenen Handelsgesprächen zwischen den USA und China und der am Mittwochabend anstehenden US-Zinsentscheidung.

Am späten Vormittag notierte der EuroStoxx 50 0,14 Prozent höher bei 3467,64 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,13 Prozent auf 5518,45 Punkte aufwärts. Der britische FTSE 100 sank dagegen um 0,34 Prozent auf 7620,67 Zähler.

Aus Unternehmenssicht wurde das Geschehen von zahlreichen Quartalsergebnissen dominiert, die bei den betreffenden Aktien für stärkere Kursreaktionen sorgten. Im EuroStoxx 50 standen die Papiere der BNP Paribas mit einem Gewinn von 3,6 Prozent an der Index-Spitze. Die französische Grossbank profitierte im zweiten Quartal unter anderem von niedrigeren Steuerzahlungen und verdiente mehr als als Analysten erwartet hatten.

Auch beim französischen Bau- und Dienstleistungskonzern Vinci übertrafen Umsatz und Gewinn im Halbjahr die Schätzungen der Analysten. Die Anteilsscheine gewannen 3,4 Prozent.

Die Airbus-Titel legten nach unerwartet guten Umsatz- und Gewinnkennziffern des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns um 0,8 Prozent zu.

Die Schweizer Grossbank Credit Suisse steigerte im zweiten Quartal den Gewinn um 45 Prozent. Das war deutlich mehr als Experten erwartet hatten. Die Aktien verteuerten sich um 4,5 Prozent.

Die Papiere von LafargeHolcim rückten um 1,8 Prozent vor. Der Baustoffkonzern konnte mit den Resultaten für das zweite Quartal nicht vollständig überzeugen, hielt aber an den Zielvorgaben für das Gesamtjahr fest.

Der vor kurzem fusionierte Brillenkonzern EssilorLuxottica verkaufte im ersten Halbjahr mehr Ray-Ban-Brillen. Der Umsatz stieg um 7,3 Prozent. Zugleich gab das Management bekannt, dass die geplante Mehrheitsübernahme des niederländischen Optik-Einzelhändlers GrandVision vorangehe. Die beiden Unternehmen haben sich auf einen Kaufpreis von 7,3 Milliarden Euro geeinigt. An der Börse kam dies alles gut an: Die Aktien stiegen um 2,6 Prozent.

Bei der britischen Grossbank Lloyds ermässigte sich der Gewinn im zweiten Quartal deutlich und fiel schlechter aus, als Experten erwartet hatten. Die Aktie büsste als Schlusslicht im Stoxx-50-Index 4,6 Prozent ein.

Die Fluggesellschaft Air France-KLM steigerte ihr operatives Ergebnis im zweiten Quartal um fast 16 Prozent. Eine gute Nachfrage nach Langstreckenflügen trieb den Umsatz um gut 6 Prozent nach oben. Die Aktien kletterten um 7 Prozent nach oben.

Aston Martin rutschte wegen niedrigerer Preise für seine Luxussportwagen und wegen höherer Ausgaben in den ersten sechs Monaten tief in die roten Zahlen, obwohl die Zahl der verkauften Fahrzeuge anzog. An der Börse führten die Zahlen zu einem weiteren Abverkauf der Aktie. In den ersten Handelsminuten stürzte sie um fast 21 Prozent ab und notierte zuletzt rund 14 Prozent tiefer./edh/mis