PARIS/LONDON (awp international) - Die europäischen Börsen haben sich nach zwei turbulenten Vortagen nur wenig bewegt. Die wichtigsten Indizes notierten am Donnerstag leicht im Minus.

Angesichts der weiterhin auf Hochtoren laufenden Berichtssaison der Unternehmen gab der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone um 0,32 Prozent 3989,87 Punkte nach. Der französische Cac 40 notierte 0,14 Prozent tiefer bei 6330,70 Zählern. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,12 Prozent auf 7030,77 Punkte nach unten.

Am Mittwoch hatte die ehemalige US-Notenbank-Präsidentin und aktuelle Finanzministerin, Janet Yellen, ihre vortags belastenden Aussagen über mögliche Zinserhöhungen in der weltgrössten Volkswirtschaft relativierte. Damit hatten die Börsen zur Wochenmitte stark zugelegt und ihre deutlichen Verluste vom Dienstag wieder ausgebügelt.

An diesem Donnerstag nun überzeugte unter anderem Anheuser-Busch Inbev die Anleger. Eine anziehende Biernachfrage und der stärkere Fokus auf Premium-Biermarken bescherten dem Brauer zum Jahresstart Rückenwind. Die Aktien waren mit einem Plus von fast fünf Prozent der klare Gewinner im EuroStoxx.

Zudem griffen die Anleger beherzt bei Bankaktien zu. So setzten sich die Papiere der Societe Generale mit einem Gewinn von mehr als drei Prozent an die Spitze des Cac 40. Das Finanzinstitut startete dank eines starken Geschäfts im Aktienhandel überraschend gut ins neue Jahr.

In Mailand zogen die Anteilsscheine von Unicredit um gut vier Prozent an. Dank eines starken Handelsgeschäfts, höherer Gebühreneinnahmen und einer gesunkenen Risikovorsorge für faule Kredite kehrte die italienische Grossbank im ersten Quartal in die Gewinnzone zurück.

Die Aktien von ING aber büssten anfängliche Gewinne schnell ein und rutschten zuletzt fast zwei Prozent ins Minus. Geringere Sorgen wegen ausfallender Kredite bescherten der niederländischen Grossbank zwar im ersten Quartal einen überraschend starken Gewinnanstieg, doch den Analysten von Jefferies zufolge könnten die Anleger dies schon vorweggenommen haben.

Für die Papiere von Air France-KLM schliesslich ging es um rund zwei Prozent nach unten. Der Geschäftseinbruch in der Corona-Krise brockte der Fluggesellschaft auch im ersten Quartal einen Milliardenverlust ein. Nun arbeitet das Unternehmen an einer weiteren Kapitalspritze./la/stk