PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag Gewinne verzeichnet. Gute Vorgaben der Wall Street stützten ebenso wie die überwiegend starken Quartalszahlen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um 0,78 Prozent auf 4221,15 Punkte.

Etwas verhaltener entwickelten sich die grossen Länderbörsen. Für den französischen Cac-40-Index ging es um 0,58 Prozent auf 6750,79 Zähler voran. Der britische FTSE 100 kletterte ähnlich stark um 0,61 Prozent auf 7267,02 Punkte.

"Getrieben von einer bislang starken Berichtssaison und der Hoffnung auf eine Fortsetzung dieser steigen die Börsen", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets das Handelsgeschehen. Noch fehlt es den Märkten aber an Schwung. "Von einer dynamischen Kursentwicklung kann bei den europäischen Aktien nicht gesprochen werden", merkte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect an. Dafür bedürfe es weiterer Impulse. So seien die Augen der Investoren bereits auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag gerichtet.

Finanzwerte verzeichneten Gewinne, nachdem die Schweizer UBS im dritten Quartal erneut von den günstigen Marktbedingungen profitiert hatte. Die Bank übertraf nicht nur die bereits starken Vorjahreswerte, sondern auch die Erwartungen des Marktes. Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan lobte besonders den starken Vorsteuergewinn.

Unter den Pharmawerten ragten Novartis hervor. Nach einem bereits guten zweiten Quartal konnten die Schweizer auch im dritten Jahresviertel zulegen. Zudem stellt der Konzern seine angeschlagene Tochter Sandoz auf den Prüfstand. Die Optionen reichen bis hin zur Trennung. Novartis zogen um 1,4 Prozent an.

Frohe Kunde auch von Reckitt Benckiser . Der britische Konsumgüterkonzern wird aufgrund einer stärkeren Nachfrage nach Erkältungs- und Grippemitteln etwas zuversichtlicher für 2021. Der Umsatz aus eigener Kraft soll nun um ein bis drei Prozent zulegen. Zuvor war Reckitt Benckiser von einem Zuwachs von 0 bis 2 Prozent ausgegangen. Die Aktie rückte um über fünf Prozent vor.

Es gab aber auch Enttäuschungen. Alles andere als gut kamen die Quartalszahlen von Orange an. Der Umsatz ging verglichen mit dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 0,4 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zurück. Die Aktie fiel um über drei Prozent und zog auch den Telekommunikationssektor nach unten./mf/stk