PARIS/LONDON (awp international) - Richtungslos haben sich Europas wichtigste Aktienmärkte zum Wochenstart präsentiert. Die am Mittwoch anstehende Entscheidung der US-Notenbank Fed über die Leitzinsen sorge für Passivität unter den Anlegern, hiess es aus dem Handel. Im Anlegerfokus standen zudem weitere Quartalsberichte grosser europäischer Unternehmen sowie eine mögliche Fusion unter Essenslieferdiensten.

Am späten Vormittag notierte der EuroStoxx 50 0,13 Prozent tiefer bei 3519,73 Punkten. In der Vorwoche hatte der Leitindex der Eurozone um rund 1,3 Prozent zugelegt. Der britische FTSE 100 gewann am Montag hingegen 1,10 Prozent auf 7632,00 Zähler. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,28 Prozent auf 5594,28 Punkte abwärts.

Im europäischen Branchenvergleich führten Telekommunikationsaktien mit einem Plus von 2 Prozent die Gewinnerliste an. Am unteren Ende der Sektorübersicht lag hingegen der Index der Automobilwerte, der um 0,7 Prozent nachgab.

Unter den Essens-Lieferdiensten bahnt sich ein milliardenschwerer Zusammenschluss an. Die niederländische Lieferando-Mutter Takeaway.com will ihren britischen Wettbewerber Just Eat kaufen. Weil der Deal komplett über einen Aktientausch stattfinden soll, dürften am Ende allerdings die Just-Eat-Aktionäre die Mehrheit an dem fusionierten Unternehmen halten. Just Eat-Aktien schossen um 25 Prozent nach oben, Takeaway-Aktien verteuerten sich um knapp 4 Prozent.

Der französische Pharmakonzern Sanofi knüpfte im zweiten Quartal an seinen guten Jahresstart an und erhöhte seinen Ausblick auf das Gesamtjahr 2019. Der Umsatz stieg um 5,5 Prozent und lag damit deutlich über den Erwartungen der Analysten. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf ebenfalls die Prognosen. Die Sanofi-Aktien gehörten mit einem Kursanstieg um 2,4 Prozent zu den Top-Werten im EuroStoxx-50-Index.

Der Brexit-Wirrwarr und ein harter Preiskampf in Deutschland brockten Europas grösstem Billigflieger Ryanair im ersten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch von mehr als 20 Prozent ein. Trotz des Ergebnisrückgangs hält das Management an seinem Gewinnziel für das gesamte Geschäftsjahr fest. Die Anleger honorierten dies mit einem Kursaufschlag von 1,7 Prozent.

Novartis verfehlte in einer wichtigen Studie mit dem Herzmittel Entresto die gesteckten Ziele. Wie der Pharmakonzern mitteilte, waren die Ergebnisse zwar klinisch wichtig, allerdings nicht statistisch signifikant. Dies wäre aber das Ziel der Studie gewesen. Die Aktien büssten 1,5 Prozent ein./edh/mis