PARIS/LONDON (awp international) - Dank des Rückenwinds von den US-Börsen haben es die europäischen Aktienmärkte am Freitag noch in die Gewinnzone geschafft. Damit endete eine schwache Handelswoche immerhin versöhnlich.

Der EuroStoxx 50 drehte erst am Nachmittag klar ins Plus und schloss 0,55 Prozent fester bei 4147,50 Punkten. Der Leitindex der Eurozone stoppte so seine viertägige Verlustserie und dämmte sein Wochenminus auf knapp zwei Prozent ein. Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 0,31 Prozent auf 6626,11 Punkte hoch und der britische FTSE 100 gewann 0,46 Prozent auf 7091,15 Zähler.

An der richtungsweisenden Wall Street sorgten unter anderem Aussagen eines US-Notenbankers, die Sorgen wegen einer möglichen baldigen Straffung der amerikanischen Geldpolitik etwas beschwichtigten, für gute Stimmung.

Im marktbreiten europäischen Index Stoxx Europe 600 dominierten am Freitag Kursaufschläge. Der zuletzt gebeutelte Subindex der Einzelhändler führte mit einem Plus von 1,2 Prozent die Gewinnerliste an. Dort stachen vor allem die Anteilscheine von Marks & Spencer hervor mit rund 14 Prozent Plus. Der britische Kaufhausbetreiber hatte einen Zwischenbericht über die vergangenen Wochen vorgelegt und sieht zudem nun den Vorsteuergewinn für das Geschäftsjahr 2020/21 am oberen Ende seiner Prognosespanne.

Einzige Verlierer waren die Indizes der stark konjunkturabhängigen Autoindustrie sowie der Lebensmittel- und Getränkehersteller .

Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es vor dem Wochenende kaum. Die schon vortags starken Adyen-Titel setzten mit einem Plus von knapp vier Prozent ihre Rekordjagd fort und eroberten die EuroStoxx-Spitze. Am Donnerstag hatte ein sehr starker Halbjahresbericht die Aktien des Zahlungsabwicklers beflügelt - nun erntete er jede Menge positive Analystenkommentare. Viele Experten hoben ihre Kursziele an.

Bei Astrazeneca hielten sich positive und negative Nacrichten die Waage, so dass die Aktien in London fast unverändert schlossen. Der Arznei- und Impfstoffhersteller gab zwar positive Phase-III-Studiendaten zum Covid-19-Antikörper AZD7442 bekann. Er meldete aber zugleich das Aus der Entwicklung eines Medikamentenkandidaten zur Behandlung von amyotropher Lateralsklerose (ALS), an dem die US-Tochter Alexion geforscht hatte./gl/jha/