PARIS/LONDON (awp international) - Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Freitag mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Rückenwind erhielten die Märkte durch den offiziellen Arbeitsmarktbericht aus den USA. Dieser zeigte zwar eine weitere Aufhellung an, sorgte aber nicht für eine Verstärkung der Inflationssorgen. So war der Stellenaufbau im Mai zwar fortgeschritten, aber nicht so kräftig wie von Experten erwartet.

Marktexperten sehen damit die Gefahr einer schneller als erwartet kommenden Zinserhöhung in den USA vorerst gebannt. Die Sorgen, dass wegen der stark ansteigenden Inflation die Notenbanken zum Gegensteuern gedrängt werden könnten, hatte zuletzt die Märkte in Schach gehalten und die Rekordjagd an den Börsen etwas ausgebremst.

Laut den Volkswirten der Helaba enttäuschte das Ergebnis auch vor dem Hintergrund, dass der Bericht des privaten Dienstleisters ADP am Donnerstag auf eine deutlich grössere Beschäftigung hingewiesen habe. "Noch immer ist die Fed ein gutes Stück von der Zielerreichung entfernt und unmittelbare Straffungen der geldpolitischen Zügel wird es nicht geben", sagten die Experten.

Der EuroStoxx 50 legte zum Handelsschluss um 0,25 Prozent auf 4089,38 Punkte zu. Der französische Cac 40 gewann 0,12 Prozent auf 6515,66 Zähler. Der britische FTSE 100 stieg um 0,07 Prozent auf 7069,04 Punkte.

Iberdrola verloren gut ein halbes Prozent. Die Anlageexperten von Barclays hatten das Kursziel für den spanischen Versorger von 15 auf 14,70 Euro gesenkt.

ING verloren sogar mehr als zweieinhalb Prozent. Hier hatte sich die britische Bank ebenfalls negativ geäussert. Die Experten hatten die Titel der niederländischen Bank auf "Underweight" abgestuft.

Neuigkeiten gab es zu Vivendi . Der französische Medienkonzern will vor der geplanten Börsennotiz seiner Musiksparte einen weiteren Investor an Bord holen. Ein vom Hedgefonds-Milliardär William Ackman aufgelegtes Finanzvehikel (Spac) will zehn Prozent an der Universal Music Group (UMG) für rund vier Milliarden Dollar (3,3 Mrd Euro) kaufen. Vivendi gaben um 0,27 Prozent nach./he/men