PARIS/LONDON (awp international) - Die wichtigsten Aktienmärkte Europas sind mehrheitlich freundlich in die neue Woche gestartet. Allerdings gaben sie am Montag bis Handelsschluss mehr als die Hälfte der Tagesgewinne wieder ab. Während die wieder deutlich gesunkenen Ölpreise stützten, drückte die schwächelnde Wall-Street-Börse auf die Stimmung der Anleger. Negative Impulse kamen zuvor ausserdem aus China. Dort geht Shanghai, die mit etwa 27 Millionen Einwohnern grösste Metropole des Landes, in den Corona-Lockdown. Die internationalen Lieferketten und vor allem der Chipsektor dürften damit weiter strapaziert werden.

Im Ukraine-Krieg, der weiter ein wichtiges Thema ist, warten die Anleger ab. Am Dienstag soll es in Istanbul neue Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine über eine Feuerpause geben. Zugleich will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die von Russland geforderte Neutralität der Ukraine "gründlich" prüfen.

Der EuroStoxx 50 ging mit plus 0,50 Prozent auf 3887,10 Punkte aus dem Tag. Der französische Cac 40 stieg um 0,54 Prozent auf 6589,11 Punkte. Der britische FTSE 100 drehte in die Verlustzone und gab um 0,14 Prozent auf 7473,14 Punkte nach.

Aus Branchensicht standen in Europa vor allem Energieversorger zuvorderst in der Anlegergunst. Iberdrola etwa stiegen im EuroStoxx um 2,3 Prozent und Enel um 0,9 Prozent. Im britischen "Footsie" legten United Utilities um 1,9 Prozent zu. Dagegen war der Öl & Gas-Sektor Schlusslicht mit minus 2,1 Prozent, denn die Ölpreise gaben wieder deutlich nach. Nachfrage-Sorgen belasteten, nachdem Shanghai von China in den Teil-Lockdown geschickt wurde.

Um fast 11 Prozent sanken in London zudem die Anteile von Rolls-Royce und gaben damit einen Grossteil ihrer kräftigen Gewinne vom Freitag wieder ab. Da waren sie angesichts von Übernahmegerüchten um gut 20 Prozent nach oben gesprungen.

In Zürich dagegen zogen die Aktien der Credit Suisse Aufmerksamkeit auf sich. Nach einem freundlichen Verlauf drehten sie am Nachmittag in die Verlustzone und büssten als schwächster Wert im SMI 2,1 Prozent ein. Auslöser sei ein Bericht im "Wall Street Journal" gewesen, hiess es am Markt. Die Bank stehe wegen ihrer Russlandgeschäfte im Visier des US-Kongresses, berichtet die Wirtschaftszeitung./ck/ngu