PARIS/LONDON (awp international) - Wieder präsentere Corona-Sorgen haben die Börsen Europas zum Wochenstart nach unten gezogen. Vor allem Werte aus der Tourismus- und Freizeitbranche wurden hart getroffen: Der Stoxx Europe 600 Travel & Leisure fiel am Montag als Schlusslicht im europäischen Branchentableau um mehr als drei Prozent auf das niedrigste Niveau seit Februar zurück.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel im frühen Handel bis auf rund 3968 Zähler, fing sich damit dann aber über dem Tief von Anfang Juli. Zuletzt ging es noch um 1,17 Prozent auf 3988,6 Punkte abwärts.

Der französische Cac 40 verlor 1,11 Prozent auf 6388,10 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ("Footsie") ging es ähnlich stark auf 6922 Zähler nach unten.

Die Anleger mieden zu Wochenbeginn jedes Risiko, erklärte der Analyst Neil Wilson von Markets. Zunehmende Bedenken bezüglich der Corona-Varianten, steigende Fallzahlen und Furcht, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe nachlassen könnte, belasteten die Zuversicht.

Neben der Corona-Pandemie sorgen sich die Investoren weiterhin über die zuletzt gestiegene Inflation. Notenbanker betonen zwar immer wieder, dass der deutliche Anstieg nur vorübergehend sei, vollends davon überzeugt scheinen die Investoren aber nicht. Zudem gerieten die Ölpreise unter Druck, nachdem die Öl-Allianz Opec+ die Weichen für Förderung auf Vorkrisen-Niveau stellte - und das, obwohl der globale Konjunkturaufschwung zuletzt ein wenig ins Stocken zu geraten schien.

Mit dem Medizintechnikunternehmen Philips gab es im EuroStoxx 50 zuletzt nur einen Wert, der sich knapp in der Gewinnzone hielt. Schlusslicht waren die Papiere des Flugzeugbauers Airbus mit einem Minus von rund 5 Prozent. Die Aktien des Buchungssystem-Anbieter Amadeus IT fielen um dreieinhalb Prozent.

Die Aktien des Mutterkonzerns von British Airways und Iberia, IAG , knickten um knapp 5 Prozent ein. Die Anteile des Triebwerksproduzenten Rolls-Royce und seines deutschen Konkurrenten MTU gerieten ebenfalls deutlich unter Druck.

Abseits der Corona-Sorgen rückte der französische Medienkonzern Vivendi in den Blick. Der Investor William Ackman oder einer seiner Hedgefonds wird nun wohl selbst einen Anteil an der Universal Music Group (UMG) von Vivendi kaufen, nachdem seine Finanzvehikel PSTH wegen Bedenken der US-Börsenaufsicht SEC Abstand davon genommen hat. PSTH ist eine Börsenhülle für andere Unternehmen, alsi ein sogenannte Special Purpose Acquisition Company - kurz Spac. Mit einem Minus von 0,7 Prozent hielten sich die Vivendi-Aktien besser als der Gesamtmarkt./mis/eas