PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch erneut auf der Stelle getreten. Sie spiegelten damit die abwartende Haltung auf Investorenseite wider. Der EuroStoxx 50 tendierte am Mittag unverändert. Der französischen Cac 40 verlor leicht um 0,13 Prozent auf 7396,06 Punkte, während der britische FTSE 100 ebenfalls nicht vom Fleck kam.

Die US-Schuldenobergrenze war weiterhin Thema. Genau in zwei Wochen sollten Demokraten und Republikaner im Schuldenstreit eine Einigung finden, sonst drohe "der Super-Gau an den Aktienmärkten", mahnte Marktexperte Christian Henke vom Broker IG Marktes. "Es gibt erste Annäherungen. Dies reicht den Anlegern jedoch nicht."

Etwas zuversichtlicher äusserte sich Libby Cantrill, Managing Director beim Vermögensverwalter Pimco: "Wir sind zuversichtlich, dass eine Einigung rechtzeitig zustande kommen wird, um jegliche Art von Zahlungsverstössen zu vermeiden. Wir glauben aber nicht, dass es eine kurzfristige Einigung geben wird, da sich in Washington anscheinend niemand eine solche wünscht."

Durchwachsen war die Entwicklung im Versicherungssektor. Nicht gut kamen die Zahlen von Zurich Insurance an. Der Druck auf die US-Tochter Farmers habe alle Blicke auf sich gezogen, schrieb Analyst Philip Kett von Jefferies in einer Studie. Dort seien die Bruttoprämien um drei Prozent zurückgegangen, wohingegen man am Markt mit einem Anstieg um vier Prozent gerechnet habe. Die Aktie sank um 2,4 Prozent. Besser sah es bei der niederländischen Aegon aus. Gute Quartalszahlen verhalfen dem Wert zu über sechs Prozent Aufschlag.

Etwas besser sah es bei den Technologiewerten aus. Hier stützten die Gewinne von SAP . Die Aktie stieg dank höherer Mittelfristziele um 1,5 Prozent.

Wenig bewegt zeigten sich unterdessen die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Prosus , nachdem die Hauptbeteiligung Tencent durchwachsene Zahlen vorgelegt hatte.

Unter den kleineren Werten fielen DocMorris mit 6,4 Prozent Minus auf. Berenberg hatte das Kursziel um ein Drittel von 60 auf 40 Franken gesenkt. DocMorris habe im ersten Quartal fast eine Million Kunden verloren und im vergangenen Jahr 2,6 Millionen Kunden, schrieb Analyst Gerhard Orgonas in einer Studie./mf/jha/