PARIS/LONDON (awp international) - Die vorerst beendete Rekordrally an der Wall Street und schwache Konjunkturdaten aus Japan haben Europas Börsen belastet. Die wichtigsten Börsenindizes gaben am Donnerstag leicht nach.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 weitete seine Vortagesverluste aus und fiel um 0,49 Prozent auf 3484,41 Punkte. Japans Exportmotor stottert wegen der Handelsstreits. Im Juni sank der Wert der Ausfuhren überraschend stark und bereits zum siebten Mal in Folge.

In Paris gab der französische Cac 40 um 0,39 Prozent auf 5549,95 Punkte nach. Der britische Leitindex FTSE 100 notierte 0,43 Prozent tiefer bei 7503,16 Punkten.

Gegen den Trend zogen in Zürich die Aktien von Novartis um knapp 5 Prozent an und setzten sich damit an die Spitze des Schweizer Leitindexes SMI . Bei dem Pharmakonzern laufen die Geschäfte rund genug für eine abermalige Anhebung der Jahresprognose. Im zweiten Quartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz und das operative Ergebnis dank starker Nachfrage nach neueren Medikamenten überraschend deutlich steigern. Auch europaweit hatten Pharmawerte in der europäischen Branchenübersicht mit einem Plus von 1,24 Prozent die Nase vorn.

Unter den schwächsten Werten im Index verloren die Papiere von Givaudan fast 3 Prozent. Der weltgrösste Aromen- und Dufthersteller verdiente im ersten Halbjahr unter anderem wegen der Folgen einer Übernahme weniger als von Analysten erwartet.

Der britische Billigflieger Easyjet sieht sich derweil dank eines starken Ostergeschäfts und dem Tritt auf die Kostenbremse auf dem Weg der Besserung. Zudem konnte der Konzern nach einem Anstieg bei den Spätbuchungen für die Sommersaison seine Ticketpreise anheben. Damit stiegen die Anteilsscheine in London um mehr als 3 Prozent.

Dagegen sackten in London die Aktien von Asos um mehr als 16 Prozent ab. Der Online-Versandhändler hatte bereits zum dritten Mal seit Dezember eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Das Unternehmen kämpft mit Problemen im Vertrieb, die auf den Verkaufszahlen lasten. Technische Umrüstungen in einigen Warenhäusern dauern länger als geplant und sorgen für Engpässe beim Lagerbestand.

In Paris gaben die Anteilsscheine von Alstom um rund 1 Prozent nach. Der Zughersteller erhielt im ersten Geschäftsquartal deutlich weniger Aufträge als im Vorjahr. Ein schwacher Auftragseingang belastete auch Volvo , die Aktien des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers büssten in Stockholm knapp 2 Prozent ein./la/mis