PARIS/LONDON (awp international) - An Europas Börsen sind die Aktienkurse am Montag kaum vom Fleck gekommen. Vor einigen wichtigen Notenbanken-Sitzungen trauten sich die Anleger nicht aus der Deckung. Dazu könnten die Wahlen in den Niederlanden angesichts der jüngsten Spannungen mit der Türkei für etwas Zurückhaltung sorgen.

Am späten Vormittag notierte der EuroStoxx 50 0,15 Prozent im Minus bei 3411,06 Punkten. Damit hielt der jüngste, moderate Aufwärtstrend beim Eurozonen-Leitindex erst einmal nicht an. Der französische CAC 40 verlor 0,05 Prozent auf 4990,69 Zähler, während der Londoner FTSE 100 um 0,07 Prozent auf 7348,03 Punkte zulegte.

Nach dem guten US-Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag gilt am Mittwoch eine Leitzinsanhebung der amerikanischen Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte als sicher. Einen Tag später steht die Sitzung der Bank of Japan auf der Agenda - hier rechnen Experten mit keiner Änderung der ultralockeren Geldpolitik. Im Wochenverlauf finden zudem die Zinssitzungen der Schweizer und der britischen Notenbank statt. Am Mittwoch wählen die Niederländer ein neues Parlament. Am Wochenende waren die Spannungen mit der Türkei wegen des Streits um Wahlkampfauftritte türkischer Spitzenpolitiker eskaliert.

Im europäischen Branchenvergleich führten Rohstofftitel am Montag mit einem grossen Vorsprung die Gewinnerliste an: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 stieg um 2,54 Prozent. Sie profitierten von steigenden Edelmetallpreisen im Zuge des schwächeren US-Dollar. Die meisten anderen Branchenindizes zeigten sich nur wenig bewegt - Schlusslicht in der Übersicht war der Telekommunikationsfirmen-Index, der um 0,62 Prozent sank.

Viele kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es zum Wochenstart nicht. In London legten HSBC-Titel gegen den lustlosen Branchentrend um 0,84 Prozent zu. Europas grösste Bank hat einen Nachfolger für Douglas Flint als obersten Aufseher des Konzerns gefunden. Der bisher noch den asiatischen Versicherer AIA leitende Mark Tucker soll ab Anfang Oktober den Verwaltungsrat der britischen Grossbank anführen.

Beim schwedischen Lkw-Bauer Volvo sorgte ein positiver Analystenkommentar für ein Kursplus von 1,71 Prozent auf 125 Kronen. Die Schweizer Grossbank UBS stufte die Aktie hoch und empfiehlt sie mit einem von 91 auf 140 Kronen angehobenen Kursziel nun zum Kauf. Die starke Dynamik im nordamerikanischen und europäischen Lkw-Zyklus werde unterschätzt, schrieb Analyst Markus Mittermaier. Strukturelle Veränderungen ermöglichten höhere Margen./gl/stb