Der britische Leitindex FTSE 100 hat am Freitag seine fünf Wochen andauernde Gewinnserie beendet und schloss eine Woche ab, die von einer Welle globaler Risikoaversion im Zuge des Konflikts zwischen Israel und Iran überschattet wurde. Zudem standen zahlreiche Zinsentscheidungen im Fokus der Anleger.
Der Blue-Chip-Index FTSE 100 sank um 0,2 % und erreichte damit den niedrigsten Stand seit über zwei Wochen, während der Midcap-Index um 0,4 % zulegte - allerdings mit leichten Wochenverlusten.
Zu den größten Belastungsfaktoren für den FTSE 100 zählten die Pharmaunternehmen GSK und AstraZeneca, deren Aktien um 2,3 % beziehungsweise 1,5 % nachgaben.
Die Schwergewichte im Energiesektor mussten einen Teil ihrer Gewinne aus der Vorwoche wieder abgeben, da auch die Rohölpreise nachgaben. BP gehörte mit einem Minus von 2,1 % zu den schwächeren Werten.
Die Ölpreise gerieten unter Druck, nachdem die USA neue Sanktionen gegen den Iran verhängt hatten. Dieser diplomatische Schritt nährte Hoffnungen auf eine mögliche Verhandlungslösung.
Eine Woche nach Beginn der Auseinandersetzungen erklärte der Iran, man werde nicht über die Zukunft seines Atomprogramms verhandeln, solange das Land von Israel angegriffen werde.
Die globale Risikoaversion infolge der Spannungen im Nahen Osten belastete die Börsen weltweit. Der britische, öl-lastige Leitindex - der in dieser Woche um 0,8 % nachgab - schnitt dennoch besser ab als der europaweite STOXX 600, der einen Rückgang von 1,5 % verzeichnete.
Die Woche war zudem geprägt von mehreren Zentralbankentscheidungen: Sowohl die Bank of England als auch die US-Notenbank Federal Reserve beließen ihre Leitzinsen unverändert.
Aktuelle Daten zeigten, dass die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien so stark zurückgingen wie seit Dezember 2023 nicht mehr, während das Verbrauchervertrauen auf den höchsten Stand des Jahres 2025 stieg.
Unter den Einzelwerten fiel Berkeley um 8,2 %, nachdem der Hausbauer Geschäftszahlen vorlegte und für die Geschäftsjahre 2026 und 2027 Gewinne unter Markterwartung prognostizierte. Zudem wurde vorgeschlagen, CEO Rob Perrins zum Executive Chairman zu ernennen.
Metro Bank legte um 4 % zu, nachdem zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters erklärten, der größte Anteilseigner der Bank sei offen für einen Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung.