PARIS/LONDON (awp international) - Der EuroStoxx 50 hat nach drei Verlusttagen in Folge wieder an Schwung gewonnen. Der Leitindex der Eurozone profitierte am Mittwoch von deutlichen Kursgewinnen bei den Aktien des deutschen Softwarekonzerns SAP und des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH . Der Leitindex der Eurozone schloss 0,70 Prozent im Plus bei 4083,28 Punkten.

Der französische Cac 40 stieg um 0,75 Prozent auf 6597,38 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ("Footsie") ging es nur um 0,16 Prozent auf 7141,82 Punkte nach oben. Hier verhinderten Abgaben des hoch gewichteten Rohstoffsektors deutlichere Gewinne.

In einer Branchenbetrachtung hatte der Technologiesektor europaweit mit einem Plus von 2,6 Prozent die Nase vorn. Hier sorgte die Nachricht für Freude, dass Europas grösster Softwarehersteller SAP im abgelaufenen Quartal dank starker Nachfrage nach Cloudsoftware weiter Boden gut gemacht hatte. Auch das Lizenzgeschäft entwickelte sich nicht so schlecht wie von Experten befürchtet. So konnte SAP-Chef Christian Klein die Jahresprognosen des Unternehmens erneut moderat anheben. Die Aktien zogen an der EuroStoxx-Spitze um knapp vier Prozent an.

Die Papiere von LVMH gewannen gut drei Prozent. Das Unternehmen hatte sich im Sommer weiter von der Corona-Krise erholt. Besonders stark legte das Geschäft mit Mode und Lederwaren mit Marken wie Christian Dior zu. Die starke Wachstumsdynamik des Luxusgüterkonzerns dauere an, schrieb Analystin Louise Singlehurst von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Weniger gut kamen die Zahlen der Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway an. Zwar hatte der Essenslieferdienst von Wachstum berichtet, doch Analysten hatten sich mehr erhofft. Das dritte Quartal sei leicht unter den Erwartungen geblieben, schrieb etwa Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan. Zudem tut sich Just Eat in den USA schwer. Sowohl Bestellungen als auch der Bruttowarenwert waren hier kaum gestiegen. Die Anteilscheine büssten 1,7 Prozent ein.

An der "Footsie"-Spitze schnellten die Aktien von Barratt Developments um mehr als sechs Prozent in die Höhe. Der Immobilienentwickler hat mittlerweile die Lieferkettenprobleme, unter denen aktuell viele Unternehmen leiden, grösstenteils im Griff und erfreut sich damit weiterhin einer hohen Nachfrage.

Derweil mieden die Anleger zur Wochenmitte Bankaktien , die als Schlusslicht im europäischen Branchentableau 1,6 Prozent verloren. Hier kamen negative Impulse aus den USA, wo die Geschäftszahlen von JPMorgan Chase die Anleger nicht begeistern konnten.

Die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise hatte JPMorgan zwar im Sommer einen überraschend hohen Überschuss beschert. Allerdings überschattete das gedämpfte Kreditwachstum Börsianern zufolge das Zahlenwerk. Die Papiere des Finanzinstituts lagen an der Wall Street zuletzt mehr als zwei Prozent im Minus./la/jha/