PARIS/LONDON (awp international) - Die Anleger am europäischen Aktienmarkt haben auch zum Wochenschluss darauf gesetzt, dass im globalen Handelskonflikt die Vernunft Oberhand gewinnt. Bereits am Vortag hatten Entspannungssignale im Auto-Zollstreit zwischen den USA und der EU die Stimmung ein Stück weit aufgehellt. Am Freitag hielten sich die Börsen nun zumindest stabil. Zwischen den USA und China ist indes keine Entspannung in Sicht. Dort eskalierte der Handelskonflikt mit einem Zoll-Schlagabtausch.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Vormittag um 0,13 Prozent auf 3445,41 Punkte. Auf Wochensicht bedeutete das ein Plus von rund anderthalb Prozent.

Der französische CAC 40 legte am Freitag um 0,24 Prozent auf 5379,45 Zähler zu und für den britischen FTSE 100 ging es um 0,28 Prozent auf 7623,73 Zähler nach oben.

Allzu weit lehnen sich Investoren angesichts des unsicheren Umfeldes aber noch nicht aus dem Fenster. Sie achteten darauf, welche Einlassungen aus Peking und Washington zum Handelskonflikt kommen, erklärte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

So erreichte der Streit zwischen den USA und China am Freitag mit dem tatsächlichen Inkrafttreten der US-Strafzölle auf chinesische Importe und den Gegenmassnahmen Chinas eine neue Eskalationsstufe.

Thema bleibt zudem der Brexit: Die zerstrittene britische Regierung trifft sich auf dem Landsitz Chequers nordwestlich von London. Dabei könnte es zum Showdown von Brexit-Hardlinern und EU-freundlichen Politikern kommen. Vom Ausgang des Streits dürfte auch die Zukunft von Premierministerin Theresa May abhängen.

An der Spitze des Branchentableaus stieg der Index der Immobilienwerte Stoxx Europe 600 NC Real Estate um fast 1 Prozent. Am Vortag war der Index in einem positiven Marktumfeld hinterhergehinkt.

Leicht im Plus lag der Index der Rohstoffwerte. Die Papiere der Stahlkonzerne ArcelorMittal und SSAB gewannen nach Kaufempfehlungen der australischen Investmentbank Macquarie 1,63 Prozent beziehungsweise 3,68 Prozent.

Schlusslicht in der Branchentabelle war der Bauwerte- und Baustoff-Index mit einem Verlust von einem halben Prozent./mis/jha/