TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (awp international) - Die grössten asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag uneinheitlich präsentiert. Gewinnen in Japan und Australien standen Verluste in Südkorea, Indien und Festland-China gegenüber. Damit blieb die Stabilisierung nach den Abgaben am Vortag zaghaft.

Vergleichsweise schwach präsentierten sich die chinesischen Festlandsaktien. Die Marktstrategen der Deutschen Bank begründeten dies mit der Entscheidung der chinesischen Notenbank, den Zinssatz für einjährige Fazilitäten unverändert zu lassen, nachdem er im August gesenkt worden war. Zudem sei dem Bankensystem Liquidität entzogen worden, um so den Druck auf die Landeswährung zu reduzieren. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen gab um 1,2 Prozent auf 4016,58 Punkte nach.

Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank verwies zudem auf den zweitägigen Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im usbekischen Samarkand. Die Gruppe der acht Staaten unter Führung Chinas und Russlands will eine Alternative zu der aus ihrer Sicht westlich dominierten Weltordnung schaffen. "Ein inhaltlicher Konferenzschwerpunkt könnte neben der möglichen Aufnahme des Irans als Vollmitglied auch die Beratung über die Reduzierung der Verwendung des US-Dollars im Handel der Mitgliedsstaaten untereinander sein", so Stephan. "Sollte die politische Unsicherheit zunehmen, könnte dies kurzfristig auch zu grösseren Schwankungen chinesischer Aktien führen."

Besser sah es in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong aus. Der technologiewertelastige Hang Seng legte zuletzt um 0,22 Prozent auf 18 889,15 Punkte zu und profitierte damit von der Erholung der Nasdag.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 zog ebenfalls leicht an und schloss mit 27 875,91 Punkten 0,21 Prozent höher. In Australien ging es für den S&P ASX 200 um ebenfalls 0,21 Prozent auf 6842,90 Punkte aufwärts./mf/mis