FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Anleger sehen Potenzial in zyklischen Werten, Aktien aus Europa und Japan. Goldminenbetreiber und Ölproduzenten sind ebenfalls gesucht. Bei den Zinsprodukten ziehen Euro-Unternehmensanleihen und chinesische Staatspapiere.

8. Juni 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Günstiger bewertete Value-Aktien befinden auf der Überholspur und machen weiter Boden zu Wachstumswerten gut. Am Beispiel der Entwicklungen des MSCI World Growth und MSCI World Value wird laut Hubert Heuclin von der BNP Paribas die Outperformance von zyklischen Werten deutlich. Seit Jahresbeginn legte die Value-Variante um etwa 16 Prozent zu, der Wachstums-Index schaffte im gleichen Zeitraum rund 6 Prozent. Um die Konjunktur müsse man sich aktuell nicht sorgen, vermutlich würden die Gewinne der Aktiengesellschaften auch im zweiten Quartal gut ausfallen.

Lust auf Europa, die Welt .

Zyklische Werte im MSCI World Value () kämen bei Anlegern ebenso gut an wie europäisch geprägte Aktien-ETFs mit Bezug zum MSCI Europe Value (). Mit deutlichem Abstand folgten Zuflüsse zu klassischen MSCI Europe-Produkten etwa von Amundi () und iShares (). Nahezu ausschließlich Käufe gebe es für Euro Stoxx 50-ETFs beispielsweise von Xtrackers () oder iShares ().

und Japan

Carsten Schröder von der Société Générale spricht von feiertagsbedingt ruhigeren Tagen im ETF-Handel mit meist kleineren Anpassungen in den Portfolios. Die auffälligsten Zuflüsse verbucht der Händler für Tracker japanischer Indizes wie dem MSCI Japan (LU0136240974), der auch bei Heuclin (IE00B02KXH56) zu den Gewinnern gehört.

US-Werte gehen raus

Zu den größten Verlierern zählt Schröder Indexfonds mit Bezug zum S&P 500. Beispielhaft nennt der Händler Produkte von Vanguard (IE00B3XXRP09) und iShares (IE00B5BMR087). In Schröders Verkaufsstatistik weit vorn befinde sich zudem ein Tracker des MSCI USA SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped (LU0629460089).

Setzen auf Goldschürfer und Ölproduzenten

Mit Blick auf die Branchen gehören bei Fabian Wörndl von Lang & Schwarz Goldminenbetreiber im S&P Commodity Producers Gold (IE00B6R52036) zu den auffälligsten Transaktionen auf der Kaufseite. Anleger deckten sich zudem in größerem Stil mit Aktien der Öl- und Gasproduzenten im S&P Commodity Producers Oil and Gas Exploration & Production (IE00B6R51Z18) ein. Der Ölpreis befindet sich seit Monaten im Aufwind. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet mittlerweile über 70 US-Dollar, WTI notiert um 68 US-Dollar. Anfang des Jahres waren es noch gut 50 und 48 US-Dollar.

Heuclin informiert über Käufe von Produkten basierend auf dem MSCI World Information Technology (IE00BM67HT60). Tendenziell abgegeben worden seien Tracker des MSCI World Consumer Discretionary (IE00BM67HP23) und MSCI World Communication Services (IE00BM67HR47).

Chinesische Bonds beliebt

Im Handel mit Rentenwerten sieht Schröder Interesse an Euro-Unternehmensanleihen im Bloomberg Barclays Euro Corporate Bond (IE00B3F81R35). "Unterm Strich stehen Käufe im Vordergrund." In Summe abgegeben würden in US-Dollar geführte Schwellenländer-Bonds (IE00B9M6RS56) und Staatsanleihen aus dem Euroraum (LU0290355717).

Heuclin spricht von Interesse an chinesischen Staatspapieren (IE00BYPC1H27). Bonds aus dem Euroraum (LU2069380306) mit einer Restlaufzeit von drei bis fünf Jahren kämen ebenfalls zum Tragen. Bei der Gewichtung der Anleihen wird die CO2-Emissionsbilanz der Länder berücksichtigt.

von: Iris Merker

8. Juni 2021, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)