WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung hat China erneut wegen der Reaktion auf den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kritisiert. "China hat überreagiert", sagte ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter am Freitag bei einer Telefonschalte mit Journalisten. Die Aktionen seien "provokativ, destabilisierend und beispiellos" gewesen.

"Das Vorgehen Chinas steht im Widerspruch zu dem Ziel von Frieden und Stabilität", sagte der Regierungsmitarbeiter. Es sei Teil einer "Druckkampagne" gegen Taiwan, die noch nicht beendet sei. "Wir erwarten, dass sie sich in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen wird." Ziel sei, Taiwan einzuschüchtern und die Widerstandsfähigkeit der demokratischen Inselrepublik zu untergraben.

Als Reaktion auf den Taiwan-Besuch Pelosis hatte China seit vergangener Woche groß angelegte Militärübungen rund um die Inselrepublik durchgeführt und dabei auch eine mögliche Eroberung geübt. Die chinesische Führung lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan ab, weil sie die Insel als Teil der Volksrepublik ansieht. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig./cy/DP/he