TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI (awp international) - Die bedeutenden asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag Verluste erlitten. Kräftig abwärts ging es dabei in Hong Kong, aber auch in Tokio und an den chinesischen Festlandsbörsen waren die Abgaben höher als am Vortag.

Für Unruhe sorgte die Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. In Abkehr von der üblichen Praxis gab es kein Ziel für das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft. "Die grosse und entscheidende Frage für die Börsianer ist jetzt, ob die chinesische Führung keine negative Wachstumszahl für das Gesamtjahr nennen wollte oder ob der Ausblick einfach zu unsicher ist", merkte Analyst Thomas Altmann von QC Partners dazu an.

China will zwar mit einer massiven Erhöhung der Staatsausgaben gegen die Abschwächung der Konjunktur durch die Corona-Pandemie ankämpfen. Zugleich warnte Regierungschef Li Keqiang am Freitag zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses aber, die Krise sei noch nicht beendet, auch wenn China grosse Fortschritte im Kampf gegen das Sars-CoV-2-Virus gemacht habe.

Pläne Chinas zu einem neuen Sicherheitsgesetz für Hong Kong kamen ebenfalls nicht gut an - und dies gleich in mehrfacher Hinsicht. "Zum einen dürften die Demonstrationen für die Unabhängigkeit Hong Kongs wieder zunehmen", erklärte Altmann. "Zum anderen wird jetzt deutlich wahrscheinlicher, das sich die USA einmischen und damit die Spannungen zwischen den beiden Supermächten weiter zunehmen."

Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen gab im späten Handel um 2,07 auf 3832,75 Punkte nach. Der Hang Seng fiel zuletzt sogar um 4,92 Prozent auf 23 086,36 Punkte. In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei-225 mit 20 388,16 Punkten 0,80 Prozent tiefer./mf/jha/