WASHINGTON (AFP)--Die Welt muss die Finanzierung von naturnahen Lösungen nach Ansicht der UNO mehr als verdoppeln, um wichtige Ziele in den Bereichen Klima, Artenvielfalt und Bodendegradation zu erreichen. Das geht aus einem Bericht des UN-Umweltprogramms (Unep) hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach müssen die Investitionen bis 2025 auf 384 Milliarden Dollar anwachsen - bislang sind es 154 Milliarden pro Jahr.

"Während wir bis 2025 auf Netto-Null-Emissionen übergehen, müssen wir alle menschliche Aktivität umorientieren, um den Druck auf die natürliche Welt zu lindern, von der wir alle abhängen", sagte UNEP-Chefin Inger Andersen.

Der Bericht wird vor dem Hintergrund der 15. UN-Biodiversitätskonferenz im kanadischen Montréal veröffentlicht, die am kommenden Mittwoch beginnt. Dort treffen sich Delegationen aus fast 200 Ländern. Auf der Konferenz wird über ein weltweites Abkommen zum Schutz der Biodiversität verhandelt.

Regierungen stellen derzeit 83 Prozent der Finanzierung für naturnahe Lösungen bereit. Konflikte, Schulden und Armut stellen jedoch Herausforderungen dar, die dem Grenzen setzen. Deshalb müsse der Privatsektor seine Investitionen in Höhe von bislang 26 Milliarden Dollar pro Jahr erheblich steigern, heißt es in dem UN-Bericht. Das bedeute etwa, auf nachhaltige Lieferketten hinzuarbeiten, dem Klima und der Biodiversität abträgliches Handeln zu reduzieren und unvermeidbare Schäden auszugleichen.

Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, sei es notwendig, nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und Torflandschaften wiederherzustellen, heißt es im Bericht. Der Ausstieg aus der Kohle und die Dekarbonisierung des Energiesektors, also das Zurückfahren des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes, werde nicht ausreichen.

DJG/hab

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December 01, 2022 08:58 ET (13:58 GMT)