Kanadas wichtigster Aktienindex hat am Montag mit einem Plus geschlossen, angetrieben vor allem von Titeln aus dem Bereich Informationstechnologie. Die Anleger ließen sich von den zunehmenden Spannungen im Nahen Osten nicht beirren und richteten ihren Fokus stattdessen auf den bevorstehenden G7-Gipfel.

Der S&P/TSX Composite Index beendete den Handelstag mit einem Anstieg von 0,24 % bei 26.568,61 Punkten. Der rohstofflastige Leitindex war am Freitag nach einer Rekordjagd in der Vorwoche um 0,4 % gefallen - gestützt durch steigende Rohstoffpreise, niedriger als erwartete US-Inflationsdaten und Optimismus hinsichtlich des US-chinesischen Handelsabkommens.

Unmittelbar nach Handelsbeginn erreichte der Index ein neues Allzeithoch von 26.670,69 Punkten.

Auf dem TSX war der Sektor Informationstechnologie der klare Gewinner des Tages und schloss mit einem Plus von 1,36 %, nachdem die Aktien sich deutlich von den Verlusten am Freitag erholt hatten.

Auch der Bereich zyklischer Konsum legte um 0,3 % zu, während die schwer gewichteten Finanztitel mit einem Plus von 0,72 % ebenfalls an Boden gewannen.

Auf der Verliererseite stand der Energiesektor, der mit einem Minus von 0,5 % den stärksten Rückgang verzeichnete und damit der Entwicklung der Ölpreise folgte.

Auch die Aktien von Metallminen gaben um 0,04 % nach, nachdem der Goldpreis nach einem Anstieg auf ein Achtwochenhoch wieder leicht zurückging.

Zu den größten Gewinnern zählten der Uranproduzent Denison Mines Corp mit einem Plus von 12 %, Ivanhoe Mines mit 8,6 % und Algoma Steel mit 6,89 %. Diese drei Werte waren die Top-Performer des Handelstags am Montag.

Die Marktstimmung, die nach einem G7-Entwurf zur Stabilität zunächst positiv war, trübte sich, nachdem US-Präsident Donald Trump erklärte, es sei ein Fehler gewesen, Russland vor über einem Jahrzehnt aus der Gruppe auszuschließen.

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen zudem Fortschritte bei Handelsabkommen. Investoren beobachten genau, ob Kanada einer Einigung mit den USA näherkommt.

Unterdessen bestimmten geopolitische Spannungen weiterhin die Schlagzeilen, da der Konflikt zwischen Israel und Iran keine Anzeichen einer Entspannung zeigte. Die Ölpreise gaben jedoch nach einem Anstieg von 7 % am Freitag wieder leicht nach. [O/R]

"Die Anleger beginnen einzupreisen, dass der Konflikt im Nahen Osten eingedämmt werden kann", sagte Ian Chong, Portfoliomanager bei First Avenue Investment Counsel.

Die nächste große Herausforderung für die Märkte stellt die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank in dieser Woche dar. Zwar wird allgemein erwartet, dass die Zentralbank am Mittwoch die Zinsen unverändert lässt, doch Investoren werden auf Hinweise zu möglichen Zinssenkungen in den kommenden Monaten achten.

"Die Fed wird wahrscheinlich abwarten, insbesondere da die Spannungen im Nahen Osten die Ölpreise weiter nach oben treiben könnten, was wiederum inflationär wirkt. Ich glaube nicht, dass sich die Rhetorik der Fed in nächster Zeit ändern wird", ergänzte Chong.