NEUENBURG (dpa-AFX) - Die Schweizer Inflation bleibt auf einem Niveau, von dem die Nachbarländer nur träumen können: 3,0 Prozent im November verglichen mit dem Vorjahresmonat, wie das Bundesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Für einen direkten Vergleich mit den Nachbarländern weist die Schweiz auch den in der Eurozone üblichen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) aus. Der lag bei 2,9 Prozent. In Deutschland lag die Inflation im November bei 10 Prozent.

In der Schweiz hatte der Anstieg der Verbraucherpreise im August mit 3,5 Prozent seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Das war der höchste Stand seit fast 30 Jahren.

Die niedrige Inflationsrate der Schweiz hat unter anderem damit zu tun, dass die Preise allgemein deutlich höher sind als in den Nachbarländern. Die Nahrungsmittelpreise sind zudem von der Entwicklung am Weltmarkt durch protektionistische Maßnahmen abgekoppelt. Die heimische Lebensmittel- und Agrarproduktion wird durch Importzölle geschützt, die bei Bedarf gesenkt werden. Der Strombedarf wird zudem anders als etwa in Deutschland weitgehend aus Wasser- und Atomkraft gedeckt. Im Warenkorb, anhand dessen die Inflation berechnet wird, machen Energiekomponenten wie Erdöl, Strom und Gas viel weniger aus als in Deutschland oder den USA. Deshalb befeuert ein Anstieg der Weltmarktpreise bei Öl und Gas die Inflation in der Schweiz weniger./oe/DP/mis