Zürich (awp) - An der Schweizer Börse stehen die Ampeln zur Wochenmitte dank positiver Vorgaben aus den USA und aus Fernost auf Grün. Dennoch werden die Kurse mehrheitlich eine Spur tiefer indiziert. Dabei hatte US-Notenbankchef Jerome Powell am Vortag die Marktteilnehmer wieder beruhigen können. Laut Powell hat das Fed zwar die Inflation im Blick, will aber nicht übereilt an der Zinsschraube drehen. Der Preisanstieg sei wahrscheinlich nur vorübergehend. Darauf legten vor allem die Technologiewerte zu.

Dass daher auch der SMI mit Nasdaq oder Dax mithalten kann und die Marke von 12'000 Zählern im Verlauf wieder zurückerobert, wird sich laut Händlern erst weisen müssen. Denn üblicherweise liessen starke Technologiewerte eher eine verhaltene Entwicklung bei den im SMI so stark gewichteten defensiven Titeln erwarten. Da die Worte von Powell aber eher gegen frühere Zinserhöhungen sprächen, dürften die Anleger grundsätzlich mehr Vertrauen haben, dass die sehr lockere Geldpolitik noch einige Zeit bestehen bleiben dürfte, kommentierte etwa die Credit Suisse. Weitere Impulse könnten von den heute im Tagesverlauf aus der Eurozone und den USA erwarteten Einkaufsmanagerindizes ausgehen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 8.15 Uhr um 0,01 Prozent höher auf 11'983,16 Punkten. 19 der 20 SMI-Werte werden aber etwas tiefer indiziert, einzig das Schwergewicht Novartis (+0,3%) wird höher gestellt. Die Abschläge erstrecken sich von 0,3 Prozent für Swisscom bis 0,1 Prozent für Givaudan. Am Vortag hatte der Leitindex um 0,11 Prozent tiefer geschlossen.

Novartis will laut einer Reuters-Meldung im Jahr 2021 mehr als 50 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Biontech/Pfizer in seiner Abfüllanlage in Stein AG herstellen. Zudem will der Pharmakonzern mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) bei der Nutzung von Daten und digitalen Technologien zusammenarbeiten.

Dagegen kann eine bestätigte Kaufempfehlung von Citigroup (allerdings mit Kurszielsenkung) und der Verkauf einer Beteiligung Swiss Re (-0,1%) keinen Auftrieb geben. Der Rückversicherer verkauft einen Teil des Anteils an der britischen Phoenix Group Holdings. Damit fliessen 437 Millionen britische Pfund (knapp 560 Millionen Franken) in die Kasse des der Firma.

Auch am breiteren Markt zeichnen sich keine grösseren Kursausschläge ab.

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