Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Mittwochvormittag wenig verändert, jedoch mit leicht tieferer Tendenz. Dem Leitindex SMI gelang es nicht, ein anfängliches Plus zu verteidigen. "Die Anleger halten die Füsse still, da es keine erkennbaren Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China zu vermelden gibt", kommentierte ein Marktkenner das Börsengeschehen. "In diesem Kontext setzt sich daher erneut der eher lustlose Kursverlauf der vergangenen beiden Tage fort", ergänzte ein anderer.

Auch im weiteren Handelsverlauf sei nicht mit grossen Ausschlägen zu rechnen. "Die Investoren werden wohl erst einmal die Präsentation des Beige Books des Fed und die morgige Sitzung der EZB für neue Impulse abwarten", erklärte ein Händler. Das Beige Book ist der Konjunkturbericht der US-Notenbank und wird am Abend mitteleuropäischer Zeit erwartet. Zuvor könnten noch einige Konjunkturimpulse von den US-Arbeitsmarktdaten der privaten Arbeitsagentur ADP ausgehen. Sie bieten einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen vom Freitag.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 10.45 Uhr 0,11 Prozent auf 9'389,08 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,06 Prozent auf 1'452,33 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,10 Prozent auf 11'050,88 Stellen nach. Von den 30 SLI-Titeln notieren 15 im negativen Terrain, während 14 steigen. Partners Group sind unverändert.

Der negativen Grundstimmung entziehen können sich unter den 30 SLI-Werten vor allem Logitech. Sie weisen mit einem Plus von 1,4 Prozent die stärkste Kursreaktion auf. Auftrieb verleihen den Valoren ermutigende Vorabinformationen, die im Rahmen des diesjährigen Investorentages publiziert wurden.

Zudem erhöhte das Unternehmen die mittelfristige Zielbandbreite für die operative Marge. Insbesondere das Versprechen, dass Logitech profitabler werde, gebe der Aktie Rückenwind, ist im Handel zu hören.

Ebenfalls deutlich im Plus stehen - nachrichtenlos - die Papiere des Logistikers Kühne+Nagel (+0,8%).

Uneinheitlich tendieren die drei SMI-Schwergewichte Roche (GS) und Nestlé (je -0,3%) sowie Novartis (+0,1%). Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé könnte laut der "Financial Times" mit dem Verkauf der Sparte Skin Health rund 7 Milliarden Dollar erlösen.

Roche ist derweil mit seinem Grippemittel Xofluza bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Schritt weiter gekommen. Es geht um einen ergänzenden Zulassungsantrag für das Medikament.

Am Ende des Tableaus finden sich Werte wie AMS, Sonova, Swatch oder LafargeHolcim, die zwischen 0,6 und 1,2 Prozent nachgeben. Zum Zementkonzern erreichte die Neuigkeit die Märkte, dass der frühere Chef Eric Olsen von der französischen Justiz in der Syrien-Affäre nicht belangt wird.

Ein grosser Teil des Hauptgeschehens findet am Mittwoch im breiten Markt statt. Bergauf geht es nach guten Zahlen mit Dormakaba (+2,3%) sowie mit Helvetia (+2,7%). "Seit Jahresbeginn blieben die Helvetia-Papiere mit einer Performance von +5 Prozent hinter den anderen Versicherern zurück. Heute holen sie aber auf", kommentierte ein Händler die Bewegung.

Einen regelrechten Kurssprung von über 13 Prozent legen Leclanché hin. Dem finanziell angeschlagenen Energiespeicherspezialisten gelang 2018 eine deutliche Umsatzsteigerung.

Die Aktien von Bucher (+1,7%) und Bossard (+0,8%) ziehen nach der Veröffentlichung ihrer Zahlenkränze an. Die auf Verbindungstechnologie spezialisierte Bossard hat 2018 zwar Rekordergebnisse erzielt, die Erwartungen der Analysten aber verfehlt.

Mit einem Absacker von gut 11 Prozent stechen hingegen Autoneum ins Auge. Der Autozulieferer hat wegen Problemen in Nordamerika ein ausgesprochen schwieriges Geschäftsjahr 2018 hinter sich, streicht die Dividende zusammen und lässt die Mittelfristziele fallen.

Nur leicht im Minus notieren Ascom (-0,3%), obwohl Aktionär Veraison der Führung des Unternehmens öffentlich das Vertrauen entzogen hat.

kw/ra