Zürich (awp) - An der Schweizer Börse setzt sich am Montag nach einem richtungslosen Frühgeschäft ein leicht negativer Trend durch. Der Markt konsolidiere den jüngsten Anstieg, sagen Händler. Die Stimmung sei weiterhin gut. Die Anleger hofften, dass mit den Impfungen gegen Covid-19 das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder normaler werde. Daher habe auch der am Freitag veröffentlichte enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht den Aufwärtstrend kaum gebremst. Die Investoren hielten sich aber etwas zurück, weil sie auf konkretere Angaben zu dem vom designierten US-Präsidenten Joe Biden in Aussicht gestellten Konjunkturstützungspaket warten wollten.

Das bereits kürzlich verabschiedete Konjunkturprogramm und die Aussicht auf weitere fiskalische Anreize der Biden-Administration sollten den Weg für eine Verbesserung der Lage aber ebenfalls ebnen, heisst es in einem Kommentar der Credit Suisse. "Auch wenn es zwischenzeitlich immer mal wieder zu kleinen Rücksetzern kommen kann, ist der Aufwärtstrend - ganz nach dem Motto "buy the dips" - immer noch intakt und die Rekordjagd geht weiter", sagt ein Händler. Zudem erhalten die Marktteilnehmer in der nächsten Zeit zunehmend Impulse von der Bilanzsaison. Den Anfang macht Sika mit den Umsatzzahlen am Dienstag. Am Donnerstag folgen dann der Sanitärkonzern Geberit und die Schraubenhandelsfirma Bossard mit den Umsatzangaben. Zudem gibt Partners Group Auskunft über die Verwalteten Vermögen. In den USA legen am Freitag JPMorgan und Citigroup ihre Ergebnisse vor.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 11.00 Uhr um 0,07 Prozent tiefer auf 10'790,41 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, sinkt um 0,22 Prozent auf 1'716,96 und der umfassende SPI um 0,13 Prozent auf 13'409,20 Zähler. Zwei Drittel der 30 SLI-Werte geben nach und ein Drittel legt zu.

Die stärksten Abschläge verbuchen am Montag derweil zyklische Werte, die sich in der Vorwoche gut geschlagen haben. Dazu zählen etwa die Technologietitel AMS (-1,9%), Logitech (-1,3%), Temenos (-1,4%) oder ABB (-0,8%). Aber auch der Chemiewert Clariant (-1,1%) und der Logistiker Kühne+Nagel (-0,7%) sowie die Luxusgüterhersteller Richemont (-0,5%) und Swatch (-0,7%) geben nach.

LafargeHolcim (-1,1%) machen Gewinnmitnahmen zu schaffen. Der Zementriese war nach Ankündigung einer Übernahme, die von Analysten wohlwollend kommentiert wurde, stark im Wert gestiegen.

Straumann büssen 1,9 Prozent ein. Stifel hat den Medizintechnikwert auf "Hold" von "Buy" herabgesetzt.

Schwächer sind ausserdem die Anteile des schwergewichtigen Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-0,4%).

Die grössten Gewinne verbuchen Adecco (+0,9% auf 60,86 Fr.). Barclays hat das Kursziel auf 70 von 66,50 Franken erhöht und empfiehlt den Titel zum Kauf.

Credit Suisse steigen um 0,9 Prozent. Die CS hatte am Freitag wegen Altlasten aus dem Hypothekenstreit vor mehr als einem Jahrzehnt für das vierte Quartal einen Verlust in Aussicht gestellt, was die Aktie hatte deutlich nachgeben lassen. Der Anteil von Konkurrentin UBS sinkt dagegen um 0,2 Prozent.

Geberit (+0,5%) sind vor den Umsatzzahlen 2020 gesucht. Sika (-0,3%) sind dagegen etwas leichter.

Auch SGS (+0,5%), Swisscom (+0,5%) und Roche (+0,7%) werden zu höheren Kursen gehandelt. Der Basler Pharmakonzern hat in der EU die Zulassung für das Grippe-Mittel Xofluza erhalten. Novartis (-0,01%) sind dagegen nahezu unverändert.

Am breiten Markt stehen die Aktien der Titlisbahnen (-4,6%) unter Druck. Die Tourismusfirma hat 2017/20 laut Angaben vom Freitag unter der Corona-Krise gelitten und rote Zahlen geschrieben.

Relief Therapeutics steigen 6,3 Prozent. Der Relief-Partner NeuroRx ist mit der US-Firma Quantum Leap Healthcare Collaborative eine Vereinbarung zur Beteiligung an klinischen Studien mit dem Medikament Zyesami (Aviptadil) eingegangen.

Zur Rose gewinnen 2,2 Prozent. Konkurrent Shop Apotheke hat 2020 den Umsatz um 38 Prozent gesteigert. Dabei fiel das Wachstum im vierten Quartal über den Erwartungen aus.

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