Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt biegt am Donnerstag nach Tagen fallender Kurse auf Erholungskurs ein und legt auf breiter Front zu. Eine Entspannung bei den Energiepreisen und die Hoffnung auf eine Lösung im US-Schuldenstreit sorgten laut Händlern für positive Vorgaben aus den USA und aus Asien. Ob sich damit nun die Märkte wieder stabilisieren können, werde sich aber noch zeigen müssen, heisst es.

Damit hätten sich zwar zwei der vielen Problemfelder, die die Märkte seit einiger Zeit auf Trab gehalten hätten, ein wenig entspannt. Aber Inflationssorgen, Lieferkettenprobleme, die Unsicherheit um den chinesischen Bauträger Evergrande und der bevorstehende Ausstieg der Zentralbanken aus der ultralockeren Geldpolitik dürften die Marktteilnehmer weiterhin beschäftigen, heisst es weiter. Am Nachmittag könnte noch die Veröffentlichung der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe die Märkte beeinflussen.

Der SMI steigt bis um 09.10 Uhr um 1,13 Prozent auf 11'699,97 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 1,17 Prozent auf 1890,25 und der breite SPI 0,87 Prozent auf 15'049,81 Zähler. 28 der 30 SLI-Werte legen zu und zwei geben nach.

Gesucht sind Sika (+2,0%). Der Bauchemiekonzern hat anlässlich des Kapitalmarkttags die Ziele bestätigt. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr in Lokalwährungen um 13 bis 17 Prozent wachsen. Der Betriebsgewinn EBIT soll überproportional zum Umsatz und die Marge erstmals auf 15 Prozent steigen.

Gefragt sind zudem die Luxusgüterhersteller Richemont (+2,6% auf 99,50 Fr.) und Swatch (+1,9%). Beide Werte seien übertrieben stark gefallen, heisst es. Zudem hat RBC zwar das Kursziel für Richemont auf 132 von 140 Franken gesenkt, aber die Kaufempfehlung bestätigt.

Auch die Medizintechniktitel Straumann (+1,6%), Alcon (+1,3%) und Sonova (+1,1%) erholen sich von den jüngsten Abgaben. Zyklische Werte wie Holcim (+1,5%) und ABB (+1,6%) sowie die Grossbanken CS (+1,9%) und UBS (+1,7%) verbuchen ebenfalls kräftige Gewinne.

Bei den defensiven Schwergewichten führen Novartis (+1,5%) vor Roche (+0,8%) und Nestlé (+0,5%). Der Pharmakonzern Novartis will am diesjährigen Multiple-Sklerose-Fachkongress ECTRIMS eine Vielzahl an Daten aus seinem derzeitigen Portfolio vorlegen.

Auf den hinteren Rängen fallen Relief Therapeutics (-1,3%) negativ auf. Das Biotechunternehmen hat Klage gegen den Partner NeuroRx und dessen CEO Jonathan Javitt eingereicht. Das Genfer Unternehmen wirft dem US-Partner die mehrfache Verletzung der Kooperationsvereinbarungen vor.

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