Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Freitag im frühen Handel etwas fester. Händler sprechen von einer zaghaften Erholung, nachdem sich die Wall Street am Vortag nach einem schwachen Verlauf wieder gefangen habe. Zudem hätten sich die Renditen der US-Staatsanleihen wieder auf klar 2,83 Prozent entspannt. Damit würden aber nur die Übertreibungen der vergangenen Tage etwas korrigiert, heisst es weiter.

Denn es habe sich ja nicht viel geändert. "Die Märkte stehen weiterhin stark unter dem Einfluss der Zinsängste", sagt ein Händler. Zwar habe diese US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt wieder etwas dämpfen können. Aber wegen der hohen Inflation dürften sie immer wieder aufpoppen. Zudem beeinträchtigten die Folgen des Ukrainekriegs und die mit den Lockdowns in China verbundenen Lieferkettenprobleme die Wirtschaft weiter. Am Nachmittag aus den USA anstehenden Konjunkturzahlen - veröffentlicht werden die Im- und Exportpreise und der Konsumentenvertrauensindex der Universität Michigan - das Geschehen noch beeinflussen.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,29 Prozent höher auf 11'539,70 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt 0,56 Prozent auf 1790,76 Punkte und der breite SPI 0,40 Prozent auf 14'840,41 22 Zähler. Im SLI stehen 26 Gewinnern drei Verlierer gegenüber. Swisscom sind unverändert.

An der Spitze stehen die zuletzt arggebeutelten Wachstumswerte wie Straumann, AMS Osram und VAT, die zwischen 2,6 und 1,6 Prozent gewinnen. Aber auch Geberit (+1,5%), Lonza (+1,5%) und Adecco (+1,0%) machen Boden gut.

Die Titel des Technologiekonzerns Logitech gewinnen ein Prozent auf 59,24 Franken. Julius Bär hat das Rating auf "Buy" von "Hold" erhöht. Das Kursziel lautet 75 Franken. Der Markt dürfte mittlerweile einen Grossteil der negativen Faktoren eingepreist haben, lautet die Begründung.

Gesucht sind zudem Holcim (+1,7%). Händler verweisen auf die Spekulationen, wonach es im Zusammenhang mit dem angeblichen Verkauf der indischen Töchter des Zementkonzerns zu einem Bieterkampf kommen könnte.

Schwächer sind einzig Temenos (-1,2%), Richemont (-0,1%) und der Pharmariese Roche (-0,6%). Der Bon steht seit einiger Zeit in der Ungunst der Anleger. Die Aktien der beiden anderen Schwergewichte Nestlé (+0,1%) und Novartis (+0,2%) sind dagegen etwas höher.

In der zweiten Reihe rücken die Papiere von Molecular Partners um 35 Prozent vor nach den am Vortag publizierten Erstquartalszahlen.

pre/kw