Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Montag im frühen Handel schwächer. Händler sprechen von einer Konsolidierung nach dem jüngsten Anstieg auf ein neues Rekordhoch. Belastet wird der Markt vor allem von Verlusten bei den beiden Pharmaschwergewichten. Die weiteren Aussichten am Markt werden aber positiv beurteilt. Denn die US-Arbeitsmarktzahlen seien nicht so gut ausgefallen, dass die US-Notenbank Fed nun die Geldpolitik straffen müsste, heisst es am Markt. Die jüngsten Inflationssorgen und die daraus resultierende Angst vor Zinserhöhungen in den USA seien damit erst einmal vom Tisch, heisst es in einem Kommentar von IG.

Im Mai waren die durchschnittlichen Stundenlöhne stärker gestiegen als erwartet. Aber es wurden weniger neue Stellen geschaffen als vorhergesagt. Diese Woche stehen nun die US-Inflationszahlen am Donnerstag im Fokus. Daher könnten sich die Marktteilnehmer bis dahin etwas zurückhalten. Dies umso mehr als andere Impulse dünn gesät seien, wie es heisst.

Der SMI sinkt um 09.15 Uhr um 0,26 Prozent auf 11'540,15 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, verliert 0,08 Prozent auf 1887,65 und der breite SPI um 0,22 Prozent auf 14'885,53 Zähler. 15 Gewinnern stehen im SLI 12 Verlierer gegenüber, drei Aktien sind unverändert.

Unter Druck stehen die Aktien der Pharmariesen. Novartis sinken um 1,3 Prozent und Roche um 0,6 Prozent. Am Markt ist von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem die beiden Unternehmen mit positiven Neuigkeiten am US-Krebskongress Asco aufgewartet hatten. Die Nachricht, dass Novartis auch mit dem Mittel Iptacopan zur Behandlung einer seltenen Nierenerkrankung mit einer Phase-II-Studie den primären Endpunkt erreicht, verpufft am Markt ohne Einfluss auf den Aktienkurs.

Auch Nestlé (-0,1%), ein weiteres Schwergewicht, büsst leicht Terrain ein. Stützen des Marktes sind dagegen zyklische Werte wie Kühne+Nagel (+1,2%), ABB (+0,8%), Geberit (+0,5%), Sika (+0,4%) oder Richemont (+0,4%). Bei den Banken sind UBS (+0,4%) im Plus, während der Titel von Rivale Credit Suisse (-0,2%) nachgibt.

Auf den hinteren Rängen sind Aktien von kleineren Biotechfirmen wie Santhera, Addex, Kuros und Polyphor mit Kursgewinnen zwischen 4,4 und 2,4 Prozent gefragt.

Siegfried (+0,9%) hat nach eigenen Angaben die Folgen der kurz vor Pfingsten erfolgten Cyberattacke inzwischen bewältigt. Ab dieser Woche kann der Pharmazulieferer wieder im gesamten Netzwerk in vollem Umfang produzieren.

Valora (-3,4%) verlieren dagegen nach einem Kommentar der ZKB deutlich.

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