Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Dienstag etwas schwächer. Der Markt lege eine Konsolidierungspause ein, meinen Händler. Die Rückkehr von US-Präsident Donald Trump ins Weisse Haus sei zwar positiv. Damit werde eine grosse Unsicherheit gedämpft, aber nicht beseitigt. Der Leibarzt von Trump hatte eingeschränkt, dass der Präsident "noch nicht über den Berg" sei. Erst kommende Woche dürfte er Entwarnung für den Krankheitsverlauf des Präsidenten geben können. Damit blieben Meldungen über den Gesundheitszustand von Präsident Trump weiterhin marktbeeinflussende Faktoren, sagt ein Händler.

Für Impulse sorgen könnte am Nachmittag eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell, der wohl erneut den Willen des Fed zu einer expansiven Geldpolitik betonen, aber den Ball auch den Politikern zuschieben dürfte. Nach wie vor gibt es keine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten über ein weiteres US-Konjunkturpaket.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,40 Prozent tiefer auf 10'261,85 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,38 Prozent auf 1'568,09 und der breite SPI 0,42 Prozent auf 12'809,50 Punkte. 18 der 30 SLI-Titel geben nach und 12 legen zu.

Unter Druck stehen Logitech (-4,7%). Der iPhone-Hersteller Apple will inskünftig keine Produkte von Drittanbietern mehr verkaufen.

Der Markt wird zudem von Abgaben in den beiden Schwergewichten Nestlé (-0,8%) und Roche (-0,5%) sowie bei Lonza (-0,9%) belastet. Händler sprechen von Sektorrotationen aus defensiven in zyklischere Werte und von Gewinmitnahmen.

Dagegen setzen die Anteile des Sensorenherstellers AMS (+2,0%) den Anstieg fort.

Auch die Aktien der Banken CS (+0,3%) und UBS (+0,4%) zählen zu den Gewinnern.

Am breiten Markt stehen Santhera (-45%) massiv unter Druck. Das Biopharmaunternehmen stellt ein Programm mit Puldysa (Idebenon) ein, weil eine erste Analyse zeige, dass die gesteckten Ziele in der noch laufenden Phase-III-Studie kaum erreicht werden können.

Dagegen schiessen Molecular Partners (+8,0%) nach oben: Das Biotechunternehmen sieht die Wirksamkeit seiner Covid-19-DARPins durch weitere präklinische Daten unterstützt.

pre/rw