Zürich (awp) - Die Schweizer Börse startet mit Gewinnen auf breiter Front ins neue Jahr. Positive Vorgaben aus den USA, die Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft, die Geldflut der Notenbanken sowie die Aussicht auf flächendeckende Impfungen sorgten laut Händlern für einen anhaltenden Kapitalzufluss.

Der Aufwärtstrend werde aber kaum linear verlaufen. Immer wieder dürften nämlich die Entwicklung der Coronakrise und die Massnahmen ihrer Bekämpfung für Verunsicherung sorgen. Viele Länder prüfen diesbezüglich eine Verschärfung. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor stelle zudem die Entwicklung in den USA dar, wo sich der scheidende Präsident Donald Trump weiterhin weigert, den Wahlsieg von Joe Biden anzuerkennen.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.15 Uhr um 0,74 Prozent höher bei 10'782,74 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, steigt um 0,88 Prozent auf 1'696,97 und der umfassende SPI um 0,81 Prozent auf 13'436,19 Punkte. Sämtliche 30 SLI-Werte stehen im Plus. Im vergangenen Jahr hat der Schweizer Leitindex SMI nach einem bewegten Jahr zu einem Schlussspurt angesetzt und noch ein leichtes Plus von 0,8 Prozent geschafft.

An der Spitze stehen zyklische Werte wie Sika, AMS, LafargeHolcim, ABB und Logitech mit Gewinnen von 1,9 bis 1,3 Prozent.

Zu den Gewinnern zählen zudem die Banken Julius Bär (+1,7%) und Credit Suisse (+1,4%). Die CS hat im Rahmen des Rückkaufprogramms 28,45 Millionen Aktien für knapp 325 Millionen Franken zurückgekauft. Auch im laufenden Jahr will die Bank gemäss Angaben vom Oktober Aktien für bis zu 1,5 Milliarden Franken zurückkaufen.

Am anderen Ende der Kurstafel stehen mit Novartis (+0,1%), Alcon (+0,4%) und Roche (+0,6%) defensive Werte sowie die Versicherer Swiss Re (+0,6%) und Zurich (+0,6%), die im vergangenen Jahr kursmässig schon nicht brilliert haben.

JPMorgan hat in einer Branchenstudie das Kursziel für Roche auf 345 von 400 Franken und das Rating auf "Neutral" von "Overweight" gesenkt. Bernstein reduziert das Kursziel für den "Bon" auf 360 von 370 Franken. Die Empfehlung lautet hier aber "Outperform".

JPMorgan hob das Preisziel zudem für Alcon auf 61 von 57 Franken an. Das Rating lautet "Neutral".

In den hinteren Rängen fallen Ypsomed (+3,4%) und Meyer Burger (+6,0%) auf. Die Medizintechnikfirma hat sich mit dem ehemaligen Vertriebspartner Insulet geeinigt und erhält insgesamt 41,25 Millionen Dollar. Die Aktionäre sollen für das Gesamtjahr 2020/21 eine um einen Franken erhöhte Ausschüttung erhalten.

Meyer Burger erhält staatliche Förderung in Deutschland zum Aufbau einer Solarzellenproduktion.

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