Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Donnerstag zu einer Erholung an. Händler verwiesen auf die Entwicklung an der Wall Street, wo die Kurse nach einem schwachen Start die Verluste zum Schluss noch deutlich eingrenzen konnten. Die tieferen Kurse könnten daher wieder als Einstiegsgelegenheit genützt werden, heisst es am Markt.

Ob die anfänglichen Gewinne gehalten oder gar ausgebaut werden könnten, müsse sich erst weisen, sagt ein Händler. Es sei nun eine gewisse Verunsicherung im Markt zu spüren nach der Publikation des Protokolls der Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Demnach wollten einige Zentralbanker allmählich über eine weniger grosszügige Geldpolitik reden, soweit sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzt. Zudem schienen sich einige Fed-Mitglieder auch Sorgen über die Inflation zu machen. Die Debatte über das Abschmelzen der Konjunkturhilfen ab dem Sommer dürfte nun wohl beginnen. Bis zu einer ersten Zinserhöhung werde es aber noch dauern, so ein Händler.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,63 Prozent höher bei 11'114,80 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,74 Prozent auf 1801,83 und der breite SPI 0,65 Prozent auf 14'318,29 Zähler. Alle 30 SLI-Titel legen zu.

An der Spitze der Gewinner stehen die Logistikaktien von Kühne+Nagel (+1,9%) und die Technologietitel Logitech (+2,0%). Dahinter folgen die Finanzwerte Julius Bär, Partners Group, CS und UBS mit einem Kursplus von 1,8 bis 1,2 Prozent.

Die Anteile von Sonova (+1,0% auf 298,90 Fr.) setzen den Aufwärtstrend dank neuerlicher positiver Analystenkommentare fort. Mirabaud hat das Kursziel auf 400 von 303 Franken angehoben. Das Rating lautet "Buy".

Bei den Pharmatiteln legen Novartis (+0,01%) und Roche (+0,8%) zu. Roche wartet gleich mit zwei positiven Nachrichten auf. Einmal will der Pharmariese an der Branchenmesse Asco positive Daten zum Krebsmittel Tecentriq vorstellen. Novartis will an dem Asco-Kongress und auch am virtuellen Kongress der European Hematology Association (EHA) diverse neue Daten vorstellen. Darunter seien Studienergebnisse zu Medikamenten gegen Prostata- und Brustkrebs.

Am hinteren Ende der Tabelle stehen zyklische Werte wie AMS, Geberit, Holcim, Schindler und SGS mit Gewinnen von 0,1 bis zu 0,4 Prozent. ABB aber steigen um 1,2 Prozent. Der Elektrotechnikkonzern hat für sein Robotergeschäft eine neue Wachstumslokomotive ausgemacht: Die Baubranche.

Auf den hinteren Rängen fallen Dufry um 0,7 Prozent. Der Reisedetailhändler hat im ersten Quartal 2021 weiter stark unter der Coronakrise gelitten. Auch von Januar bis März 2021 wurde in den Läden des Duty-Free-Spezialisten nur ein Bruchteil der üblichen Warenmenge verkauft.

Ascom steigen um 1,7 Prozent. Das Unternehmen hat in Finnland einen Auftrag über 1,2 Millionen Franken erhalten.

Obseva gewinnen fast zehn Prozent. Das Biotechunternehmen hat für sein Medikament Yeslty (Linzagolix) weitere Resultate der Phase-3 Programms "Primrose" veröffentlicht. Die Vorbereitung der Zulassungsanträge in den USA und Europa für die Behandlung von Uterusmyomen seien auf Kurs.

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