Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Donnerstag an den Erholungstrend vom Vortag an und präsentiert sich im frühen Geschäft freundlich. Angeführt werden die Gewinner von Finanzwerten und zyklischen Papieren. Ob die Gewinne gehalten oder gar ausgebaut werden könnten, hänge einmal mehr davon ab, ob die Anschlusskäufe anhielten, sagt ein Händler.

Zudem beschäftigten die Zins- und Inflationsängste aus den USA weiterhin die Märkte. "Der Geist ist aus der Flasche und die Notenbanken haben ihre liebe Mühe, ihn wieder einzufangen", sagt ein Börsianer. Die Marktteilnehmer seien weiterhin nervös. Daher sei es gut möglich, dass sie sich vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag im Verlauf zurückhielten. Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt sei zentral für US-Notenbank Fed.

Der SMI gewinnt gegen 9.20 Uhr 0,14 Prozent auf 11'124,88 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,13 Prozent auf 1808,86 Punkte und der breite SPI um 0,10 Prozent auf 14'280,33 Zähler. Gewinner und Verlierer stehen sich im Verhältnis zwei zu eins gegenüber.

Unterstützung erhält der SMI zudem von charttechnischer Seite, heisst es. Mit der Marke von 11'091 Punkten habe die 38-Tage-Linie zurückerobert werden können, heisst es bei BNP Paribas. "Das Chartbild hat sich damit wieder erheblich entspannt." Es sei nun sogar wieder Platz bis zum Jahreshoch bei 11'267 Punkten.

An der Spitze stehen die Aktien des Sensorenhersteller AMS (+1,0%), gefolgt vom Versicherer Zurich (+1,0%). Dahinter reihen sich der Vermögensverwalter Julius Bär (+0,9%) und der Lebensversicherer Swiss Life (+0,7%), die von der Aussicht auf höhere Renditen profitierten.

Die Aktie der UBS gewinnt 0,4 Prozent. Die Grossbank verkauft ihren Minderheitsanteil von 48,8 Prozent am Clearstream Fund Centre (CFC) für rund 390 Millionen Franken an die Deutsche Börse. Zudem hat Goldman Sachs das Kursziel für die Aktie der Bank im Rahmen einer Branchenstudie auf 17,60 von 16,20 Franken erhöht. Das Rating lautet weiterhin auf "Neutral".

Zu den Gewinnern zählen auch Adecco (+0,7%), die einen Teil des jüngsten Kurseinbruchs aufholen.

Als Stützen des Marktes erweisen sich die defensiven Schwergewichte Novartis (+3%) und Nestlé (+0,6%).

Dagegen geben Lonza (-0,3%) nach. Der Pharmazulieferer Lonza will die Produktionsstätten in Visp und im amerikanischen Portsmouth ausbauen. Insgesamt sollen dafür rund 850 Millionen Franken investiert werden.

Zu den Verlierern zählen Logitech (-0,6%) und Temenos (-0,4%), was Händler unter anderem mit den Einbussen an der US-Technologiebörse Nasdaq begründen. Kühne+Nagel (-0,6%) setzen den Abwärtstrend fort.

Auf den hinteren Rängen gewinnen Valiant (+0,5%) nach der Veröffentlichung des Quartalsergebnisses an Wert. Die Bank hat im 1. Quartal mehr verdient.

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