Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag erneut etwas fester eröffnet. Rückenwind kommt aus den USA. Dort hat der Dow Jones auf die anfänglichen Gewinne in der letzten Handelsstunde noch eine Schippe draufgelegt. Wie bereits zu Wochenauftakt setzen Anleger auf medizinische Erfolge gegen das Coronavirus. Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigten sich hingegen die Börsen in Asien.

In China etwa belasteten die bisher wenig ergiebig verlaufenen Verhandlungen im Handelsstreit mit den USA. Kurz nach dem Handelsbeginn dürften sich die Blicke der Börsianer dann auf den Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland richten. Die BIP-Zahlen beim Nachbarn im Norden jedenfalls waren laut Experten ein "einziges Desaster". Je nach Nachrichtenlage schliessen Händler eine zunehmende Tendenz zu Gewinnmitnahmen nicht aus.

Der SMI notiert um 09.13 Uhr um 0,30 Prozent höher bei 10'339,02 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, avanciert um 0,45 Prozent auf 1579,84 und der breite SPI um 0,22 Prozent auf 12'860,82 Zähler. Bei den 30 Blue Chips kommen auf 21 Gewinner 9 Verlierer.

Gefragt sind vor allem zyklische Aktien und Finanzwerte. Allen voran Credit Suisse ziehen um 1,9 Prozent an. Die Grossbank reorganisiert ihr Schweizer Geschäft. Filialen werden geschlossen und Arbeitsplätze abgebaut. Die Bank verspricht sich von den Massnahmen jährliche Kosteneinsparungen von brutto 100 Mio Franken.

Daneben fallen weitere Finanzwerte positiv auf: UBS gewinnen 1,1, Swiss Life 1,3 und Zurich Insurance 1,5 Prozent.

Defensive Papiere werden dagegen liegen gelassen. Swisscom (+0,2%) etwa sieht sich mit einer Untersuchung der Wettbewerbskomission konfrontiert. Grund sind Anhaltspunkte, dass die Swisscom ihre Marktposition im Bereich Breitbandanbindungen missbraucht hat.

Die drei Schwergewichte Novartis (-0,1%), Roche (-0,5%) und Nestlé (-0,1%) werden verkauft. Gleiches gilt für Givaudan (-0,2%) und Sonova (-0,1%).

Im breiten Markt geht es mit Helvetia um 0,2 Prozent nach oben. Die Versicherungsgruppe hat mit einem IT-Projekt Schiffbruch erlitten und schrieb zudem ein schwaches Anlageresultat. Helvetia kündigte in der Folge einen Halbjahresverlust an.

Der Zugbauer Stadler Rail ist ersten Halbjahr von der Coronakrise gebremst worden. Umsatz und Gewinn lagen deutlich unter den Erwartungen der Analysten. In der zweiten Jahreshälfte soll es nach Aussagen des Unternehmens aber wieder deutlich aufwärts gehen. Die Börse bezahlt die Papiere daher 2,2 Prozent hoch.

SPS büssen 0,8 Prozent ein. Der Immobilienkonzern hat etwas weniger verdient als erwartet.

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