Zürich (awp) - Die Aussicht auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Fed sorgt an der Schweizer Aktienbörse am Donnerstag für anziehende Kurse "Die Ampeln stehen auf Grün", sagt ein Händler. Ob dies der Startschuss für ein Weihnachtsrally sei, werde sich aber noch weisen müssen, meint ein anderer.

Fed-Chef Jerome Powell sagte am Vortag auf einer Veranstaltung, dass bereits im Dezember die Zeit für moderatere Zinserhöhungen gekommen sein könnte. Er betonte allerdings auch, dass der "Endzinssatz" wahrscheinlich etwas höher sein werde, als derzeit im Markt (mit durchschnittlich 4,6%) erwartet werde. Damit hatte er an der Wall Street ein Rally ausgelöst.

Der SMI gewinnt bis um 9.15 Uhr um 1,00 Prozent auf 11'238,69 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 1,31 Prozent auf 1722,73 und der breite SPI um 1,09 Prozent auf 14'353,93 Zähler. Im SLI ziehen 27 Titel an und drei sind schwächer.

An die Spitze der Gewinner setzen sich Technologiewerte wie AMS Osram, VAT, Temenos und Logitech mit Gewinnen zwischen 5,1 und 3,6 Prozent. Sie folgen damit den starken Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq. Technologie- und Wachstumswerte profitierten am meisten von einer weniger restriktiven Geldpolitik, heisst es.

Zu den grossen Gewinnern zählen aber auch die Aktien von Partners Group, Lonza, Geberit, Sika und Sonova, Straumann und Givaudan, die gerne den Wachstumswerten zugeschlagen werden. Sie werden zwischen +3,9 und +2,4 Prozent höher gehandelt.

Die arg gebeutelten Credit Suisse werden um 1,0 Prozent höher bewertet. Sie haben am Vortag allerdings ein neues Rekordtief markiert. UBS gewinnen 0,8 Prozent und Julius Bär 1,9 Prozent.

Am unteren Ende der Kurstafel befinden sich der Versicherer Zurich (-0,3%) sowie Swatch (-0,7%) und Richemont (-0,2%). Die beiden Luxusgüterhersteller waren in den Vortagen kräftig gestiegen.

Defensive Titel wie Novartis (+0,2%) und Roche (+0,7%) hinken dem Markt hinterher.

Am breiten Markt legen Zur Rose 6,2 Prozent zu. Sie erhalten von den Aussagen des deutschen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach Auftrieb. Dieser hatte während der Digital Health Conference von Bitkom am Vortag gesagt, das E-Rezept solle Mitte nächsten Jahres kommen.

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