Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag nach einem verhaltenen Start im frühen Geschäft freundlich. Händler sprechen von einer Stabilisierung nach den schwächeren Vortagen. Die negativen Vorgaben aus den USA seien zu einem Teil bereits in den Kursen vorweggenommen worden. Nach den jüngsten Konjunkturzahlen hätten die Inflationsdaten vom Vortag ohnehin nicht mehr das Gewicht wie üblich, da ohnehin nicht mehr mit einer Zinssenkung im Juni gerechnet werde.

Am Berichtstag dürften sich die Blicke der Anleger zudem nach Frankfurt richten, wo am Nachmittag die Ergebnisse der geldpolitischen Beratungen der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlicht werden. "Eine Zinssenkung wird zwar nicht erwartet, aber dass die EZB eine erste Zinssenkung für die kommende Sitzung im Juni verbal vorbereitet", sagte ein Händler.

Der Standardwerteindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,22 Prozent höher auf 11'519,93 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,19 Prozent vor auf 1888,63 und der breite SPI um 0,19 Prozent auf 15'187,24 Zähler. 18 SLI-Titel ziehen an und zwölf geben nach.

Angeführt werden die Gewinner bei den Blue Chips von Givaudan (+1,2%). Der Aromen- und Duftstoffhersteller ist im ersten Quartal organisch stark gewachsen. Die ZKB spricht von einem brillanten Jahresstart.

Auch die Aktien von VAT (+0,6%) sind nach Zahlen etwas höher. Der Vakuumventil-Hersteller hat im ersten Quartal deutlich mehr Aufträge erhalten, blieb aber beim Umsatz hinter den Analystenerwartungen zurück.

Zu den Gewinnern zählen zudem Kühne + Nagel (+1,1%), Sandoz (+1,0%), Lonza (+0,6%) und die Schwergewichte Nestlé (+0,3%) und Roche GS (+0,6%). Roche hat von der FDA den Durchbruch-Status für seinen Bluttest Elecsys zur Alzheimer-Diagnose erhalten.

Auf der andern Seite geben Logitech, SGS, Swisscom, Straumann und Zurich bis zu gut einem halben Prozent nach. Auch UBS (-0,3%) büssen nach dem schwachen Vortag erneut leicht an Terrain ein.

Auf den hinteren Reihen fallen Idorsia (-11%) negativ auf. Das Biotechunternehmen will seine Liquiditätslage verbessern und wird daher an einer Anleihegläubigerversammlung vorschlagen, die im Juli fällige Wandelanleihe nach eigenem Ermessen ganz oder teilweise in Aktien zurückzuzahlen.

Etwas höher sind Helvetia (+0,4%). Der Versicherer hat einen Gewinnrückgang verzeichnet, erhöht aber die Dividende. Auch Jungfraubahn (+4,1%) legen nach Jahreszahlen zu.

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