Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit tieferen Kursen in die Sitzung gestartet, steht mittlerweile aber kaum verändert. Damit setzt sich die Konsolidierung vom Vortag nach den vorangegangenen drei starken Oktoberwochen fort. Keine Hilfe kommt von den Börsen aus den USA, wo der Dow Jones Industrial am Mittwoch klar nachgegeben hat. Und auch in Asien tendierten die Märkte mehrheitlich deutlich tiefer. In Marktkreisen wird im Vorfeld der EZB-Sitzung mit einer gewissen Zurückhaltung der Investoren gerechnet, geprägt ist das Geschehen aber auch von zahlreichen Spezialsituationen nach Unternehmensergebnissen. Dabei fallen insbesondere Swisscom negativ auf.

Da noch keine neuen geldpolitischen Entscheidungen erwartet werden, könnte man eigentlich von einer ruhigen Sitzung der Europäische Zentralbank ausgehen. Das Gegenteil dürfte nun aber der Fall sein. Der drastische Anstieg der Preise für Energie und Industriemetalle hat zuletzt die Inflations- und Zinserhöhungserwartungen an den Märkten steigen lassen und auch die Spannungen in den internationalen Lieferketten dürften noch eine geraume Zeit anhalten, wofür unter anderem die Gewinnwarnung von Autoneum ein Beleg ist.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,01 Prozent tiefer bei 12'086,79 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, steht dagegen 0,04 Prozent höher bei 1965,76, ebenso der breite SPI (+0,12% auf 15'584,65%). Im SLI überwiegen allerdings die Verlierer die Gewinner im Verhältnis 2:1.

Temenos knüpfen mit einem Plus von 4,6 Prozent an den massiven Vortagesgewinn von über 8 Prozent an. Die Aktien des Bankensoftwareherstellers werden weiterhin von den am Vortag wieder einmal frisch aufgekommenen Übernahmegerüchten getrieben.

Swisscom (-4,2%) lassen dagegen Federn. Der Telekommunikationsanbietern hat mit den Neunmonatszahlen zwar die Gewinnschätzungen übertroffen. Beim Nettoumsatz werden allerdings selbst die pessimistischsten Annahmen knapp verfehlt. Deshalb muss das Unternehmen bei den diesjährigen Umsatzvorgaben zurückbuchstabieren.

Straumann (+5,6%) zieren dagegen nach Zahlen die Tabellenspitze, dies nach einem über Erwarten hohen Umsatzwachstum im dritten Quartal.

Gestützt wird der Gesamtmarkt aber insbesondere von gefragten Nestlé (+0,6%), denn die Mehrheit der Aktien steht im roten Bereich.

Aus dem breiten Markt haben verschiedene Unternehmen Zahlen vorgelegt. In der Folge ziehen etwa Landis+Gyr (+0,2%) moderat und Clariant (+2,0%) deutlicher an. Ems-Chemie (-0,9%) büssen dagegen etwas an Terrain ein.

Unter Druck stehen Autoneum (-6,0%) nach einer Gewinnwarnung. Zur Rose wiederum ziehen nach der Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Roche um 5,3 Prozent an.

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