Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit etwas festeren Kursen in die Sitzung gestartet, unmittelbar nach Eröffnung aber in den roten Bereich abgerutscht. Dabei stützen die defensiven Schwergewichte, wogegen eine knappe Mehrheit der Aktien tiefer gehandelt wird. Der Konsolidierungstrend der vergangenen Woche setzt sich damit vorerst fort. Zurückhaltung scheint auch zu Beginn der neuen Handelswoche die bevorzugte Losung für die Investoren, ungeachtet starker Vorgaben aus den USA sowie guter Konjunkturzahlen aus Deutschland und China. In China haben die Exporte im vergangenen Monat deutlich stärker zugelegt als prognostiziert. Die dortige Wirtschaft unterstreiche damit auch in der Corona-Krise ihre enorme Zugkraft, mit der sie die Weltwirtschaft bereits aus der Finanzkrise vor über zehn Jahren gezogen habe, hiess es in Marktkreisen dazu.

Darüber hinaus steht weiterhin die Frage im Raum, ob die Aktien noch zu einem Weihnachtsrally ansetzen werden oder nicht. Die Zeichen von der Corona-Front sind dabei gemischt, mit Hoffnungen im Zusammenhang mit den bald einsetzenden Impfungen und Sorgen wegen der anhaltend hohen Fallzahlen. Im Fokus steht aber auch das anstehende Finale bei den Brexitverhandlungen. Unter grösstem Zeitdruck versuchen Grossbritannien und die Europäische Union, sich doch noch auf einen Deal zu einigen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 9.15 Uhr 0,06 Prozent tiefer bei 10'357,95 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, gibt 0,14 Prozent auf 1'628,83 Punkte nach, wogegen der umfassende SPI um 0,06 Prozent auf 12'897,08 Punkte anzieht. Von den 30 Blue Chips stehen 15 tiefer, 13 höher sowie 2 unverändert (Straumann, Alcon).

Grösster Gewinner sind derzeit Sika mit einem Plus von 0,7 Prozent. Der Bauchemiekonzern hat eine neue Polyurethantechnologie unter dem Markennamen "Purform" angekündigt und will in diesem Zusammenhang die Produktion in Düdingen für einen Betrag von 10 bis 15 Millionen Franken erweitern. Ebenfalls um je 0,7 Prozent ziehen AMS und Logitech an.

Gestützt wird der Gesamtmarkt insbesondere von den Schwergewichten Nestlé (+0,4%), Roche und Novartis (je +0,1%). Die beiden Pharmaunternehmen haben am Wochenende an einem Fachkongress der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie Studiendaten zu verschiedenen Medikamenten vorgelegt; Novartis zu Kymriah und Jakavi und Roche zum Blutermittel Hemlibra sowie zu einer Kombinations-Therapie mit Polivy.

Auf der Gegenseite markieren mit UBS, Julius Bär und Swiss Re (je -0,8%) sowie CS (-0,6%) einige Finanzwerte das Tabellenende. Kurszielerhöhungen durch die Deutsche Bank für die drei Bankwerte wirken offenbar kaum unterstützend.

Im breiten Markt ziehen Aryzta um 4,6 Prozent an, nachdem vom US-Hedgefund Elliott Advisors nun auch noch ein verbindliches Übernahmeangebot eingegangen ist. Nach wie vor bieten die Amerikaner 0,80 Franken je Aktie. Bisher äusserte Elliott seine Kaufabsichten allerdings nur unverbindlich.

Landis+Gyr (-5,3%) leiden dagegen unter einer Rückstufung durch JP Morgan.

cf/tt