Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag im frühen Handel etwas fester. Die Inflations- und Zinssorgen hielten an und verunsicherten die Anleger weiter, heisst es am Markt. Zudem seien die Vorgaben aus den USA und Teilen Fernosts verhalten. Die Experten der Credit Suisse beschreiben die Marktstimmung als fragil. Der unerwartet starke Anstieg der Schweizer Jahresteuerung auf im Mai 2,9 von 2,5 Prozent im April könnte auch hierzulande die Zinserhöhungserwartungen schüren, sagt ein Händler.

Am Vortag hatten starke Stimmungsdaten aus der US-Industrie die globalen Zinssorgen weiter angefacht. Diese konnten durch das Beige Book, den Konjunkturbericht der US-Notenbank, aber wieder etwas geglättet werden. Weitere Hinweise auf die US-Wirtschaft werden nun von den Daten vom US-Arbeitsmarkt erwartet, die bis am Freitag veröffentlicht werden. Die Händler rechnen für den Berichtstag nicht mit einem sehr aktiven Geschäft. Denn wegen der britischen Thronfeierlichkeiten bleibt der Handel an der Börse in London heute und morgen geschlossen. Damit fehlten wichtige Impulsgeber, heisst es weiter.

Der SMI gewinnt gegen 09.20 Uhr 0,24 Prozent auf 11'521,89 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,33 Prozent auf 1795,50 Punkte und der breite SPI um 0,20 Prozent auf 14'789,58 Punkte. Von den 30 SLI-Werten ziehen 19 an und elf verlieren.

Die grössten Gewinne verbuchen Aktien, die zuletzt an Wert eingebüsst haben. Alcon, Sika, AMS Osram, Swatch und Richemont machen mit Gewinnen von mehr als einem Prozent die Vortagesverluste praktisch wieder wett. Ein Prozent zulegen können Holcim, ABB, Julius Bär und Straumann.

Bei den Verlierern stehen Partners Group mit -1,0 Prozent an der Spitze. Dahinter folgen VAT und Givaudan mit -0,7 Prozent sowie Logitech und Zurich mit Einbussen von weniger als 0,5 Prozent.

Auf den hinteren Reihen steigen Swissquote um 0,5 Prozent. Vorbörslich lag das Papier fast zwei Prozent im Minus. Die Mitteilung, wonach die Regulierungsstelle der Schweizer Börse SIX (SER) eine Untersuchung wegen der möglichen Verletzung der Adhoc-Publizität gegen die Onlinebank eröffnet hat, habe wohl nur anfänglich verunsichert. Swissquote teilte dazu mit, die Untersuchung betreffe den Versand der Medienmittelung der Halbjahreszahlen 2021.

Etwas höher sind dagegen Oerlikon (+1,5%). Der Industriekonzern hat sein Geschäft in Russland an lokale Betreiber verkauft.

Die Aktien von Kuros legen 2,7 Prozent zu. Das Biotechunternehmen erhält eine bereits angekündigte Meilensteinzahlung von 5 Millionen US-Dollar.

pre/rw