Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dreht am Mittwoch nach einem verhaltenen Start leicht in die Gewinnzone. Die Anleger seien ein wenig verunsichert vor dem Regierungswechsel in den USA und verhielten sich daher vorsichtig, heisst es am Markt. Die Amtseinführung von Joe Biden als 46. Präsident der USA findet um 18 Uhr (MEZ) statt und wird nach dem Sturm auf das Kapitol vor zwei Wochen von noch strengeren Sicherheitsvorkehrungen begleitet als üblich. Andere Faktoren wie Konjunkturzahlen dürften daher wohl in den Hintergrund rücken.

Am Markt stehen nun die Pläne der neuen US-Regierung, mit billionenschweren Konjunkturhilfen die Folgen der Pandemie zu bekämpfen, im Fokus. Dabei habe die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen die Erwartungen noch angeheizt, in dem sie das Corona-Hilfspaket der neuen US-Regierung vor dem Kongress gutgeheissen habe. Andere Faktoren wie Steuererhöhungen und die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China würden derzeit ausgeblendet.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,15 Prozent höher bei 10'893,03 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, steigt um 0,41 Prozent auf 1'720,93 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 13'516,73 Zähler. 23 der 30 SLI-Werte legen zu und sieben geben nach.

Im Fokus stehen die Aktien von Richemont (+4,4%). Der Luxusgüterhersteller ist im Weihnachtsquartal umsatzmässig stärker gewachsen als erwartet. Dabei überraschte der Genfer Konzern vor allem in China, wo die Verkäufe währungsbereinigt um 80 Prozent stiegen, und im Segment Schmuck mit +9 Prozent. Im Sog von Richemont steigen die Anteile des Uhrenkonzerns Swatch um +2,9% Prozent.

Die Aktien von Logitech gewinnen 4,4 Prozent und machen damit einen Teil des Vortagesverlusts wieder wett. Rückenwind erhält der Hersteller von Computerperipherie-Geräten zudem von mehreren Kurszielerhöhungen.

AMS werden um 0,7 Prozent höher bewertet. Händler verweisen dabei auf den Quartalsbericht des Chipindustrieausrüsters ASML, der im 4. Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Zudem prüft das Unternehmen einen signifikanten Aktienrückkauf im ersten Quartal.

Schwächer sind dagegen Aktien mit einem defensiven Beiklang wie Roche (-0,5%), Nestlé (-0,3%) und Alcon (-0,2%).

Auch die Finanzwerte Julius Bär (-0,5%), UBS (-0,3%) und Swiss Re (-0,4%) stehen tiefer.

Am breiten Markt führen Relief Therapeutics (+13%) und Evolva (+10%) die Gewinner an. Relief Therapeutics übernimmt das auf seltene Lungenkrankheiten spezialisierte deutsche Pharmaunternehmen AdVita Lifescience, und Evolva bringt einen Zuckerblocker auf den Markt.

pre/rw