Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Donnerstag im frühen Geschäft etwas fester. Der Markt setze zu einer leichten Erholung an nach den Vortagesverlusten, heisst es in Händlerkreisen. Ob die Gewinne gehalten oder gar ausgebaut werden können, hänge davon ab, ob auch ausreichend Anschlusskäufe einsetzen würden. Nach der starken Erholung seit dem Septembertief fehle dem Markt an Schwung und eine Verschnaufpause täte gut, sagt ein Börsianer.

Die Anleger seien bezüglich der Zinsentwicklung in den USA verunsichert. Zwar hätten Vertreter der US-Notenbank Fed die Zinserhöhungsängste etwas gedämpft. So hatte Fed-Gouverneur Christopher Waller erklärt, er sei nach den jüngsten Daten für eine Zinserhöhung im Dezember um 50 Basispunkte. Dies hänge aber von den nächsten Inflationsdaten ab. Am Berichtstag werden indes wichtige Daten zum US-Immobilienmarkt veröffentlicht. Der Immobiliensektor in dem Land ist zuletzt unter anderem wegen der hohen Zinsen stärker unter Druck geraten.

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr 0,43 Prozent höher bei 10'983,83 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,60 Prozent auf 1695,77 Punkte und der breite SPI 0,50 Prozent auf 14'057,78 Punkte. 24 SLI-Werte sind fester und sechs schwächer.

Die Nachrichtenlage zu börsennotierten Unternehmen ist am Donnerstag eher dünn. Allerdings wurden am Morgen die Aussenhandelszahlen und damit auch die Uhrenexportzahlen veröffentlicht. Richemont (+1,1%) reagieren darauf mit klaren Kursgewinnen, während Swatch (+0,1%) moderat zulegen. Denn teure Zeitmesser waren erneut stärker gefragt als preisgünstigere.

Den stärksten Kursgewinn verbuchen indes AMS Osram (+2,1%). Am Vortag hatte der Chipkonzern Micron die Anleger mit der Aussage verstimmt, dass sich die Marktaussichten für das vierte Quartal eingetrübt hätten. Dies hatte den ganzen Sektor belastet und AMS verloren darauf gut sechs Prozent.

SGS (+1,9%) erholen sich ebenfalls von den Vortagesverlusten. Der Warenprüfkonzern hatte anlässlich des Investorentags eine Gewinnwarnung abgesetzt.

Gesucht sind ausserdem Straumann (+1,4%), Partners Group (+1,5%), Geberit und Kühne+Nagel (je +1,6%), die zu den Aktien zählen, die nach jahrelangen Kursgewinnen im laufenden Jahr deutlich korrigiert haben.

Schwächste Blue Chip sind hingegen Alcon (-2,0%). Die Aktien des Augenheilmittelherstellers hatten allerdings am Vortag nach dem Quartalsbericht um gut 5 Prozent höher geschlossen.

Die Aktien der Banken CS (-0,9%) und UBS (+0,3%) tendieren uneinheitlich.

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