Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Donnerstag im frühen Geschäft etwas schwächer. Der Markt sei dabei, sich nach den Vortageverlusten zu stabilisieren, sagte ein Händler. Im Fokus der Anleger stehen allerdings die Ergebnisse der Grossbank Credit Suisse und des Lebensmittelmultis Nestlé, die den Markt tendenziell belasten.

Grundsätzlich sei die Stimmung nicht schlecht, da es in dem am Vorabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed keinen Hinweis auf eine baldige Änderung der laschen Geldpolitik gegeben habe, sagte der Händler. Damit dürften sich die Inflationssorgen, die für einen merklichen Anstieg der Anleiherenditen gesorgt haben, beruhigen. Allerdings blieben die Corona-Pandemie und die konjunkturelle Entwicklung im Blick der Anleger.

Der SMI notiert gegen 09.15 Uhr um 0,01 Prozent tiefer bei 10'808,42 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, gewinnt 0,38 Prozent auf 1'737,17, während der umfassende SPI um 0,23 Prozent auf 13'526,21 Zähler steigt. Im SLI sind 24 Werte höher und sechs tiefer gehandelt.

Nestlé (-0,8%) hat im Corona-Jahr 2020 vom starken Online- und Detailhandel profitiert. Der Konzern wuchs denn aus eigener Kraft auch stärker als von Analysten erwartet um 3,6 Prozent. Allerdings liess im Schlussquartal das Wachstum etwas nach. Zudem wird die Dividende etwas weniger stark als erwartet um 5 Rappen auf 2,75 Franken erhöht.

Credit Suisse verlieren 0,5 Prozent. Die Grossbank ist im vierten Quartal wegen umfangreicher Kosten für Rechtsstreitigkeiten und einem hohen Abschreiber wie vorangekündigt in die roten Zahlen gerutscht. Für das Gesamtjahr 2020 resultiert nun ein 22 Prozent tieferer Reingewinn von 2,7 Milliarden Franken.

Dagegen schnellen Temenos um 16 Prozent nach oben. Der Softwarekonzern legte das Ergebnis 2020 vor, dessen Eckdaten aber bereits bekannt waren. Kurskatalysator sei der positive Ton, der in dem Bericht mitschwinge, sagte ein Händler. Dies impliziere eine Margen-Expansion.

Trotz des Rückgangs der Uhrenexporte im Januar gewinnen Swatch und Richemont (je +0,3%) Terrain hinzu. Deutlich höher sind zudem AMS (+2,0%) und Logitech (+1,9%). Schindler steigen um 1,3 und Sonova um 1,2 Prozent.

Am breiten Markt fallen Basilea (-1,9%) auf. Research Partners hat das Rating auf "Halten" von "Kaufen" gesenkt. Bei GAM Holding (-1,0%) komme das Ergebnis 2020 am Markt nicht so gut an, heisst es.

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