Zürich (awp) - Die Schweizer Börse ist am Donnerstag mit angezogener Handbremse in den regulären Handel gestartet. Vor allem die schwergewichtigen Nestlé-Papiere belasten nach Jahreszahlen mit Abgaben. Für Unruhe sorgen nach Händlerangaben auch russische Medienberichte über Spannungen im Osten der Ukraine.

Am Vorabend hatten die New Yorker Aktienmärkte im Schlusshandel aufgeholt. Denn das zuvor veröffentlichte Protokoll der letzten Zinssitzung machte zwar deutlich, dass die US-Notenbank schon bald die Zinsen erhöhen dürfte. Doch das Fed sei weniger falkenhaft als befürchtet, zogen Strategen ihr Fazit vom Protokoll.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,11 Prozent tiefer auf 12'177,62 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,06 Prozent auf 1952,04 Zähler, während und der breite SPI um 0,05 Prozent auf 15'402,73 sinkt.

Im Fokus der Anleger stehen nach Jahreszahlen Nestlé, deren Papiere um deutliche 0,8 Prozent sinken. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern hat zwar in 2021 mit einem unerwartet gutem Wachstum aufgewartet. Höhere Kosten drückten aber die Marge. Denn Preiserhöhungen reichten nicht aus, um die höheren Herstellkosten wettzumachen.

Schindler büssen 0,9 Prozent ein. Die Aktien des Liftbauers waren schon am Vortag nach Zahlen verkauft worden. Weitere negative Analystenkommentare sorgen nun für neuerliche Abgaben. Nicht weniger als sechs Kurszielsenkungen prasselten am Donnerstag bisher auf die Papiere ein.

Die Aktien der Uhrenhersteller Richemont (+1,1%) und Swatch (+0,1%) reagieren unterschiedlich auf die jüngsten Exportdaten der Industrie. Diese fielen laut Analysten erstmals seit längerem wieder unter den Erwartungen aus. Stark lief erneut das oberste Preissegment. Das Segment also, in dem Richemont stärker vertreten ist als Swatch.

Im breiten Markt hat eine Reihe von Unternehmen Jahreszahlen vorgelegt. Gut kommen die Ausweise von GAM (+2,9%), Valiant (+1,6%) und der Waadtländer Kantonalbank (+3,4%) an. Die Ergebnispublikationen von Vifor (-0,2%) und Swiss Prime Site (-0,1%) lösen hingegen keine Begeisterungsstürme aus.

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