Zürich (awp) - Die Schweizer Börse präsentiert sich belastet von steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus am Montag im frühen Handel schwächer. Die Anleger seien weiterhin sehr verunsichert und fürchteten einen neuerlichen, für die Wirtschaft schädlichen Lockdown, was damit auch die Hoffnungen auf eine rasche Erholung zusehends eintrübe, sagte ein Händler. Allerdings verhindern die defensiven Schwergewichte einen deutlicheren Rückgang des SMI.

Und nur gut eine Woche vor den US-Präsidentenwahlen würden sich die Anleger ohnehin kaum aus der Deckung wagen. Noch vor den Wahlen werde es wohl auch kein US-Konjunkturpaket mehr geben. Ob vor diesem Hintergrund die Notenbanken noch Akzente setzen können, wird sich weisen müssen. Am Donnerstag geben die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan Einblicke in ihre Geldpolitik.

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 0,14 Prozent tiefer bei 10'009,43 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, verliert 0,35 Prozent auf 1'548,38 und der umfassende SPI 0,20 Prozent auf 12'482,31 Zähler. 19 der 30 SLI-Werte geben nach, neun sind höher und zwei (Nestlé, Schindler) sind unverändert.

Zyklische Werte wie Adecco (-1,8%) sind angesichts der zunehmenden konjunkturellen Bedenken vieler Marktteilnehmer nicht gefragt. Aber auch Aktien von Banken stehen auf den Verkaufszetteln. UBS (-1,8%), Julius Bär (-1,6%) und CS (-1,6%) geben deutlich nach. Auch die Papiere des Bankensoftwareherstellers Temenos (-1,9%) sind unter Druck.

Den Aktien von Swatch (-1,5%) und Richemont (-1,3%) machen die als trüb eingeschätzten Aussichten der Branche zu schaffen. Für viele in der Branche tätige Manager ist noch kein Ende der Krise im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in Sicht. Dies geht aus einer Umfrage der Beratungsfirma Deloitte hervor.

Zu den Gewinnern zählen defensive Werte wie Alcon (+0,9%), Roche (+0,8%) und Swisscom (+0,3%). Logitech steigen 0,8%. Der Hersteller von Computerperipheriegeräten zählt zu den Gewinnern der Krise.

Am breiten Markt büssen Aryzta 13 Prozent ein. Der Tiefkühlbackwarenhersteller hat die Übernahmegespräche mit der Investmentfirma Elliot beendet. Wie es nun weitergehen soll, will Aryzta an der kommenden Generalversammlung vom 15.Dezember den Aktionären vorlegen.

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