Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt kommt es nach drei Verlusttagen am Dienstag im frühen Handel zu einer Erholung. Wie weit diese gehen wird, sei aber ziemlich ungewiss, denn die Ukraine-Krise halte die Märkte weiterhin fest im Griff, heisst es am Markt. Obwohl Russland weitere Gesprächsbereitschaft signalisiert habe und westliche Staaten weiter auf Diplomatie setzten, trauen die Marktteilnehmer der Sache noch nicht so recht. Daher könnten höhere Kurse schnell auch wieder für Verkäufe genützt werden, meinte ein Händler.

Zudem halten angesichts des steigenden Ölpreises die Inflations- und Zinssorgen weiter an. James Ballard, Gouverneur der US-Notenbank Fed von St. Louis, sagte, das Fed müsse die Zinserhöhungen möglicherweise vorverlegen und den Leitzins schon vor dem 1. Juli um 100 Basispunkte straffen. Angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks, der restriktiven Haltung des Fed und der aktuellen geopolitischen Risiken rät die Credit Suisse zu Vorsicht. Derweil geht auch die Bilanzsaison mit Temenos und Straumann in eine neue Runde. Nach Börsenschluss werden die Zahlen von Alcon erwartet.

Der SMI hat nach einer leichteren Eröffnung schnell in die Gewinnzone gedreht und notiert um 09.20 Uhr um 0,72 Prozent höher auf 12'113,56 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,50 Prozent auf 1933,27 und der breite SPI um 0,55 Prozent auf 15'289,554 Zähler. 24 SLI-Titel legen zu und fünf geben nach, CS sind unverändert.

Im Fokus stehen Temenos (-9,9%). Der Bankensoftwarespezialist ist im vierten Quartal 2021 zwar gewachsen, aber hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Auch Straumann (-2,0%) kann die Anleger mit dem Ergebnis nicht für sich gewinnen. Der Dentalimplantatkonzern hat mit einem Gewinn- und Umsatzsprung die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt. "Aber eben nicht übertroffen", sagte ein Händler.

Auf der anderen Seite führen Adecco (+2,6%) die Gewinner an. Die Titel des Personalvermittlers profitierten davon, dass Konkurrent Randstad gute Zahlen vorgelegt habe, heisst es am Markt. Fester sind zudem die ebenfalls als zyklisch geltenden Titel von Kühne + Nagel (+1,5%), ABB (+1,7%) und Geberit (+1,1%).

Stützen des Marktes sind derweil die Schwergewichte Nestlé (+1,6%), Roche (+0,7%) und etwas weniger auch Novartis (+0,4%).

Am breiten Markt sind die Arzneimittelhersteller Basilea (+0,9%) und Cosmo (+6,4%) nach Zahlen gefragt.

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