Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt zum Wochenschluss im frühen Geschäft nach. Händler verweisen auf die negativen Vorgaben von der Wall Street, wo die Kurse nach dem hiesigen Börsenschluss kräftig an Terrain eingebüsst hatten. In Asien wiederum tendierten die Märkte am Freitag uneinheitlich. Für zusätzliche Druck sorgen die kräftigen Verluste beim Pharmaschwergewicht Novartis.

Die Anleger schalteten vor dem Wochenende einen Gang zurück, heisst es im Markt. Nach der Euphorie, die der nachlassende Preisdruck in den USA ausgelöst hatte, setze sich allmählich die Erkenntnis durch, dass die Teuerungsrate immer noch viel zu hoch und der Weg zur "Normalität" noch lang sei. Die US-Notenbank könnte daher ihre straffe Zinspolitik noch eine Weile fortsetzen. Zudem kam in den letzten Tagen verstärkt die Frage auf, ob es sich bei der jüngsten Erholung nicht einfach um ein weiteres Bärenmarktrally handelt. "Wir müssen eine Konsolidierung sehen, um das Ende des Bärenmarktes im bisherigen Jahresverlauf auszurufen", sagte eine Händlerin. Dabei spielten auch die anhaltenden Belastungsfaktoren wie Zins-, Inflations- und Rezessionsangst eine wichtige Rolle.

Der SMI sinkt bis um 9.15 Uhr um 0,11 Prozent auf 11'142,36 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,18 Prozent auf 1744,55 Punkte und der breite SPI 0,12 Prozent auf 14'480,80 Zähler. Im SLI geben 17 Titel nach und elf legen zu. Zwei (Partners Group und Sika) sind unverändert.

Am stärksten unter Druck stehen Alcon (-3,4%). Der Titel leidet unter Verkäufen seit der Medizintechnikkonzern seinen Quartalsbericht am Dienstagabend veröffentlicht hat. Zudem hat SocGen nun die Aktie noch auf "Hold" von "Buy" herabgesetzt.

Deutlich tiefer bewertet werden zudem die Anteilsscheine von Novartis (-1,2%). Der Pharmakonzern bestätigte am Morgen, dass zwei Kinder nach einer Behandlung mit der Novartis-Therapie Zolgensma an akutem Leberversagen gestorben sind. Damit dürften einmal mehr die Risiken dieser Genersatz-Therapie in den Fokus rücken. Bereits am Donnerstag hatten Novartis zusammen mit Roche (+1,3%) unter einer generellen Branchenschwäche gelitten. Doch im Gegensatz zum Vortag legen Roche heute zu.

Auf der anderen Seite sind neben Roche auch Finanzwerte gefragt. So legen UBS (+0,9%), Julius Bär (+0,7%) und CS (+0,6%) sowie Swiss Re (+0,6%) und Swiss Life (+0,3%) zu.

Auf den hinteren Rängen sind VZ Holding (+1,7%) nach Zahlen gefragt.

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