Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt legt nach den jüngsten Rekorden am Donnerstag eine kleine Pause ein. Immerhin hat der Leitindex SMI an den vorangegangenen beiden Handelstagen jeweils Rekordmarken gesetzt. Aktuell fehlten ein wenig die Impulse, auch wenn die Stimmung an sich gut bleibe. Hierzulande dürften Investoren zudem die jüngste Rekordjagd noch verdauen müssen, heisst es im Handel.

Darüber hinaus müssten Marktteilnehmer die beginnende Tapering-Diskussion in den USA verarbeiten. Immerhin fingen die US-Notenbank-Mitglieder langsam an, sich Gedanken über die Inflationsentwicklung in den USA zu machen. Vor diesem Hintergrund dürften denn auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten in den USA genau beäugt werden. Mit ihrer Veröffentlichung dürfte dann auch etwas mehr Schwung in den Handel kommen. Aber auch der Abbruch der Verhandlungen der Schweiz über ein Rahmenabkommen mit der EU dürfte zumindest ein Gesprächsthema bleiben, auch wenn sich die Kurse am gestrigen Mittwoch kaum beeindruckt zeigten.

Der SMI notiert gegen 9.20 Uhr um 0,15 Prozent tiefer bei 11'331,46 Punkten. Am Vortag war der Leitindex im Handelsverlauf bis auf einen Rekordstand von 11'382 Punkten geklettert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,07 Prozent auf 1845,40 und der breite SPI 0,11 Prozent auf 14'603,78 Zähler.

Spitzenreiter sind mit +1,2 Prozent zunächst die Anteilsscheine der CS. Hier verweisen Händler auf eine Studie von Barclays, in der die Experten über eine mögliche Abspaltung des Sorgenkinds Asset Management spekuliert wird. Laut Berechnungen des Analysten liesse sich dadurch eine Verbesserung der Kernkapitalquote um 100 bis 200 Basispunkte erzielen. Konkurrent UBS folgt mit einem Plus von 0,7 Prozent.

Auch SGS (+0,3%) ziehen am Investorentag etwas an. Der Warenprüfkonzern und Inspektionsspezialist hat seinen Ausblick für die kommenden Jahre präsentiert. Das Unternehmen will im Zeitraum bis 2023 mit hohen Wachstumsraten glänzen. In einem ersten Kommentar gehen die Experten von Jefferies mit von steigenden Konsensschätzungen aus.

Dem stehen Abgaben von 0,6 Prozent beim Schwergewicht Nestlé und -0,2 Prozent bei Novartis gegenüber. Auch die beiden Uhrenhersteller Swatch (-0,6%) und Richemont (-0,3%) fallen zurück, nachdem sie zuletzt einen guten Lauf hatten. Wie die aktuellen Daten zeigen, sind die Ausfuhren von Schweizer Uhren im April im Vergleich zum Vorjahr wie erwartet in die Höhe geschnellt.

Für Aufsehen sorgt zudem in den hinteren Reihen der Industriekonzern Sulzer (+3,8%). Er bringt seine Sparte Applicator Systems (APS) als eigenständiges Unternehmen an die Börse.

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