Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt legt am Dienstag nach dem langen Pfingstwochenende in der frühen Phase zu und hievt sich dabei auf einen neuen Allzeithöchststand. Das bisherige Hoch bei 11'270 vom Februar 2020 ist damit Geschichte. Die europäischen Börsen haben im Vergleich zu den amerikanischen, wo es am Pfingstmontag deutlich nach oben ging, einen gewissen Nachholbedarf.

Während andere Indizes wie der als Weltleitindex akzeptierte Dow Jones, die Technologiebörse Nasdaq oder auch der als zyklisch geltende deutsche Dax schon seit einiger Zeit von einem Rekordhoch zum nächsten eilen, ist dies dem SMI erst jetzt gelungen. Dass er es nicht eher geschafft hat, liegt unter anderem daran, dass im SMI die Dividendenzahlungen bei der Berechnung nicht berücksichtigt werden. Der SMIC, in dem die Dividendenzahlungen in die Berechnung mit einfliessen, befindet sich schon seit einiger Zeit auf Rekordniveau.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,55 Prozent höher bei 11'287,10 Punkten. Das neue Höchst liegt derzeit bei 11'293,4. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,61 Prozent auf 1833,96 und der breite SPI 0,59 Prozent auf 14'539,44 Zähler.

Am Berichtstag würden die nachlassenden Inflationsängste und die Aussichten auf die wieder Fahrt aufnehmende Wirtschaft in Europa die Investoren in Kauflaune versetzen, heisst es in Marktkreisen. Gleichzeitig wird aber auch vor der mittlerweile sehr hohen Bewertung der Aktien gewarnt.

An der Tabellenspitze befinden sich mit Rückenwind der starken Nasdaq Technologie-Werte wie AMS (+1,8%) und Logitech (+1,7%).

Klar gesucht sind erneut auch Richemont (+1,8%), nachdem das Luxusgüterunternehmen am vergangenen Freitag überraschend starke Jahreszahlen vorgelegt hatte. In der Folge zog die Aktie vor dem Wochenende um beinahe 5 Prozent an. Am Berichtstag erhalten die Aktien von verschiedenen Kurszielerhöhungen und einer Aufstufung durch Société Général auf "Buy" frischen Schwung.

Im Sog von Richemont und versehen mit einer Kurszielerhöhung durch Vontobel ziehen auch Swatch (+1,7%) klar an.

Auf der Gegenseite befinden sich einzig Swisscom, Zurich und Sonova ganz knapp im Minus sowie Alcon (-1,3%), welche allerdings Ex-Dividende gehandelt werden.

Im breiten Markt fallen noch Sulzer (+1,4%) etwas auf, gestützt von einem Bericht in der Wochenendpresse. Dessen Thema - eine mögliche Abspaltung der Division Applicator Systems - ist zwar nichts Neues, scheint aber die Fantasien der Investoren wieder etwas anzuregen.

Idorsia (+2,0%) profitieren von der Aussicht auf Zahlungen, nachdem ein Partnerunternehmen die EU-Zulassung für ein MS-Mittel erhalten hat.

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