Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt setzt sich der volatile Verlauf der vergangenen Tage am Donnerstag weiter fort. Investoren sind mit Blick auf die weitere Zinspolitik der Notenbanken hin- und hergerissen zwischen Angst und Hoffnung. Die überraschende Ankündigung der Bank of England, Anleihen zu kaufen und die geringer als erwartet ausgefallene Zinserhöhung in Australien hatten Hoffnungen geschürt, dass andere Notenbanken ebenfalls auf einen langsameren Straffungskurs einschwenken könnten, kommentiert ein Händler.

Entsprechend gespannt warten Investoren daher auf die neuen monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA am morgigen Freitag. "Wie üblich würde ein starker Beschäftigungsanstieg die Zinsfantasie weiter befeuern, denn dann hätte die US-Notenbank mehr Spielraum um die Zinsen weiter zu erhöhen", heisst es in einem Kommentar. Zudem gebe es auch sonst eher wenig Grund für viel Hoffnung, ergänzt ein Händler. "Die Inflation ist unverändert hoch und die Produzentenpreise explodieren förmlich." Bereits am Morgen haben die Auftragsdaten aus der deutschen Industrie einen Hinweis auf die Wirtschaftsdynamik gegeben. Im Tagesverlauf folgen noch die wöchentlichen Daten des US-Arbeitsmarktes.

Der SMI gewinnt gegen 09.20 Uhr 0,27 Prozent hinzu auf 10'505,67 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,49 Prozent auf 1587,09 Punkte und der breite SPI um 0,45 Prozent auf 13'475,13 Punkte. Auf 24 Gewinner kommen sechs Verlierer.

Mit Kursaufschlägen von jeweils mehr als 4 Prozent führen AMS Osram (+4,6%) und die Credit Suisse (+4,4%) die Gewinnerliste an. Die CS-Titel machen damit ihre Vortagesverluste wieder mehr oder weniger wett, setzen insgesamt aber ihren volatilen Lauf fort. Unterstützung kommt von der US-Bank JPMorgan, die sich mit einem verteidigenden Kommentar und einer Hochstufung hinter die Bank gestellt. Ausserdem plant die Bank, das Hotel Savoy am Zürcher Paradeplatz zu verkaufen.

Als Bremsklotz für den Markt erweisen sich die Kursverluste bei den beiden Pharmaschwergewichten Novartis und Roche (beide -0,4%).

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